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Ernst Wilhelm Nay & Georgia O’Keeffe als Fotografin

Faith Ringgold in Paris, Ernst Wihelm Nay in Duisburg und Georgia O’Keeffe als Fotografin – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende

Von Weltkunst Redaktion
31.03.2023

Faith Ringgold

Musée Picasso, Paris, bis 2. Juli

In Zusammenarbeit mit dem New Museum in New York hat das Pariser Musée Picasso die erste große Ausstellung der Künstlerin Faith Ringgold in Frankreich organisiert. 1930 in New York geboren wuchs die amerikanische Malerin im Stadtteil Harlem auf und war Zeugin der gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeiten, in denen sich Modernität, Tradition, Texte und Bilder vermischen, schrecken nicht davor zurück, Geschichten von Gewalt, Machtstrukturen und schwarzer Identität zu erzählen. Auch außerhalb ihres künstlerischen Schaffens war Faith Ringgold künstlerisch aktiv, so organisierte sie beispielsweise im Jahr 1971 in der Acts of Art Gallery im Greenwich Village die erste New Yorker Schau, in der einzig schwarze Künstlerinnen ausgestellt wurden.Der Besuch im Musée Picasso lohnt sich übrigens gleich doppelt: aktuell präsentiert das Museum auch Annäherungen des Modedesigners Paul Smith an Pablo Picasso. Mehr Infos

Georgia O’Keeffe

Cincinnati Art Museum, bis 7. Mai

Auch wenn die amerikanische Künstlerin Georgia O’Keeffe heute vor allem für ihre Gemälde von stark vergrößerten Blüten und Wüstenlandschaften bekannt ist, widmete sie sich bis ins hohe Alter auch anderen Medien. So wandte sie sich noch mit 87 Jahren zum ersten Mal der Keramik zu. Dass sie auch eine begnadete Fotografin war, zeigt jetzt die Schau „Georgia O’Keeffe: Photographer“ im Cincinnati Art Museum. Mehr als 100 Fotografien werden in der Ausstellung mit einer Auswahl an Gemälden, Zeichnungen und Objekten aus dem Leben der Künstlerin ergänzt und erweitern die Sicht auf Georgia O’Keeffees einzigartige künstlerische Vision. Ihre erste Polaroidkamera kaufte die Künstlerin übrigens im Sommer 1964. Ihr Freund, der Fotograf Todd Webb, notierte später in seinem Tagebuch: „Sie war wie ein Kind mit einem schönen neuen Spielzeug. Sie sagte, es sei sogar besser als Weihnachten.“ Hier geht’s zu Daniel Schreibers Kolumne über die Künstlerin.

Georgia O'Keeffe Roofless Room
Nicht nur als Malerin talentiert: Georgia O'Keeffes Fotografie „Roofless Room“ von 1959–60. © Georgia O’Keeffe Museum

Ernst Wilhelm Nay

Museum Küppersmühle, Duisburg, bis 6. August

Nach Stationen in der Hamburger Kunsthalle und im Museum Wiesbaden richtet nun auch das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst seinen Blick auf das Gesamtwerk des Künstlers Ernst Wilhelm Nay. In der Ausstellung „E. W. Nay: Retrospective“ vereint das Duisburger Haus 70 Arbeiten aus allen fünf Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens. „Die großen dynamischen Schwünge der Landschaft, ihre elementare Kraft brachten zum ersten Mal das Thema meiner Kunst hervor, die Dynamik und das Elementare“, äußerte sich der Künstler 1958. „Die Spannungen, die Energien der Fläche, der Farbe, von Farbe zu Fläche, führten zu ganz anderen neuen Bildvorstellungen, Gesang, Tanz der Fläche, wenn man will.“ Mehr Infos

Ernst Wilhelm Nay Gelb Rosa
Ernst Wilhelm Nays Ölgemälde „Gelb - Rosa“ aus dem Jahr 1967. © Ernst Wilhelm Nay Stiftung / VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: farbanalyse, Köln

Wayne Thiebaud

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, bis 21. Mai

Kuchenstücke, so weit das Auge reicht, klebrig glänzende Sahnetorten, Bonbons und Cupcakes: die Ausstellung von Wayne Thiebaud in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Augenschmaus. Seine pastelligen Stillleben stehen für Konsum und den Überfluss des „American Way of Life“ – und zeugen in ihrer grafischen Aufmachung auch von Wayne Thiebauds ursprünglicher Karriere als Grafikdesigner. (Noch bevor er zum Pinsel griff arbeitete er für die Trickfilmabteilung von Disney.) Neben den süßen Schlemmereien widmete er sich aber auch Gemälden von Städtebildern, Landschaften und Personen, die an die Blütezeit der amerikanischen Pop-Art erinnern. Mehr Infos

Franziska Holstein

Von der Heydt Museum, Wuppertal, bis 24. September

Süß: Das Von der Heydt Museum in Wuppertal verschickt „Freundschaftsanfragen“ – aber nicht über soziale Netzwerke, sondern an zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die im Rahmen der Ausstellungsreihe das Museum bespielen und sich mit den Beständen des Hauses auseinandersetzen. Nach Hans-Christian Schink ist nun die im Jahr 1978 in Leipzig geborene Künstlerin Franziska Holstein an der Reihe. Ihre eigenen, geometrischen Arbeiten treten in der Ausstellung in einen Dialog mit der Sammlung des Museums, darunter Werke von Otto Freundlich, Aurélie Nemours und Leon Polk Smith. Besonderes Highlight: die eigens für die Ausstellung entstandenen, großformatigen Wandmalereien und wandfüllenden Collagen der Künstlerin. Mehr Infos

Franziska Holstein Ohne Titel
Franziska Holsteins Arbeit „Ohne Titel“ aus dem Jahr 2023. © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / Courtesy: Galerie Friese, Berlin, Repro: Thomas Xaver Dachs/ courtesy Von der Heydt Museum

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