Kunsthalle Basel

Wo die Kunst der Zukunft zu finden ist

Seit März 2024 setzt Mohamed Almusibli als Direktor Impulse an Basels wichtigstem Ort für junge Kunst. Im Gespräch erzählt er von seinem Ausstellungsprogramm und warum ihm Neugier und Offenheit so wichtig sind

Von Simone Sondermann
12.06.2025
/ Erschienen in Weltkunst Nr. 242

Welche Rolle spielt dabei der Basler Kunstverein, der der Träger der Kunsthalle ist?

Die geniale Initiative der Basler Künstlergesellschaft, 1854 die erste Rheinfähre in Basel in Betrieb zu nehmen, veränderte nicht nur signifikant das Stadtbild, es finanzierte auch den Bau eines eigenen Ausstellungshauses. Seit der Grundsteinlegung 1869 ist die Kunsthalle Basel ein Eckpfeiler der Basler Kunstszene. Die älteste Kunsthalle der Schweiz baute ihre Vorreiterrolle als Wirkungsstätte früh aus und stellte junge, lokale und internationale gewagte Kunst aus. Nicht ohne Stolz blickt der Basler Kunstverein auf eine lange Reihe von zukunftsweisenden Ausstellungen zurück. Gegründet durch lokale Künstlerinnen und Künstler, unterstützt der Basler Kunstverein bis heute die Mission der Kunsthalle Basel und treibt sie voran.

Das Gebäude der Kunsthalle von 1872 gehört dem Basler Kunstverein
Das Gebäude der Kunsthalle von 1872 gehört dem Basler Kunstverein © Moritz Schermbach/Kunsthalle Basel

Was zeichnet die Basler Kunstszene aus?

Basel ist keine große Stadt, aber hat gemessen an ihrer Größe sehr viele Museen. Es ist Teil der DNA der Menschen hier, ins Museum zu gehen und Kunst zu lieben. Weil Basel an der Grenze von drei Ländern liegt, entsteht eine sehr internationale Atmosphäre. Auch die Kunsthochschule zieht viele internationale Studierende an. Und es gibt eine lebendige Szene neuer Projekträume, die die Kunstlandschaft in Bewegung hält.

Ihre Familie stammt aus dem Jemen. Hat das Einfluss auf Ihr Kunstverständnis?

Vielleicht habe ich dadurch eine größere Neugier und Offenheit gegenüber Kunst aus anderen Ländern und Kontinenten. Ich lege Wert darauf, dass wir Arbeiten und künstlerische Praktiken aus der ganzen Welt zeigen. Dieses Jahr machen wir etwa eine Schau mit Bagus Pandega, der mit Maschinen und Pflanzen arbeitet. Ich konnte ihn in der indonesischen Stadt Bandung besuchen. Sein Studio und die Stadt zu erleben, die von Bergen und üppiger Natur umgeben ist, war hochinteressant. Ich möchte auch Basler Kunstschaffende an andere Orte bringen und so den Austausch fördern.

Was wünschen Sie sich für die kommenden Jahre?

Dass diese Institution ein echter und offener Gastgeber für alle wird. Ich habe noch nicht alle Antworten, wie genau das gelingen kann, aber bin überzeugt, dass es damit beginnt, ein guter Gastgeber für uns selbst, die Kunstschaffenden und die Community in Basel zu sein. Darauf möchte ich aufbauen.

Service

Ausstellung

„Ser Serpas: Of my life“

13. Juni bis 21. September

Kunsthalle Basel

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