Neben der zentralen Ausstellung sind die Länderpavillons die Hauptattraktion der Biennale in Venedig. Wir präsentieren erste Highlights von Großbritannien bis Südkorea
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28.03.2024
Das ostafrikanische Land ist zum ersten Mal dabei, im Palazzo Bollani nahe dem Markusplatz. Mit Tesfaye Urgessa, der im schwäbischen Nürtingen lebt, setzt man auf Malerei. Urgessas Menschenbilder erinnern ein wenig an Francis Bacon, erzählen auf sehr eigene Weise von der Fragilität des (migrantischen) Menschseins und passen so serh gut zum diesjährigen Motto der Biennale „Fremde überall“.
Das Meer, das uns trennt, das Meer, das uns verbindet: Diese Grundidee für die Biennale stellte Julien Creuzet wenige Wochen vor der Eröffnung der Kunstschau auf Martinique vor. Um die Karibikinsel, wo er aufwuchs, kreist seine Arbeit („Oh téléphone, oracle noir…“, 2023) mit performativen und sprachlichen Elementen.
Der Regierungswechsel macht’s möglich: Polen wagte nach der Niederlage des PiS-Partei und ihrer reaktionären Kulturpolitik den Neustart und wechselte die Open Group als teilnehmende Künstlerinnen und Künstler ein. Das ukrainische Kollektiv zeigt ein Filmprojekt über die Folgen des Krieges, der ihr Land seit 2022 quält.
Vor zwei Jahren ging der Goldene Löwe an den britischen Pavillon von Sonia Boyce, auch diesmal wird es hochkarätig: John Akomfrah ist ein Großmeister der Videokunst, seine Mehrkanalinstallationen sind so poetisch wie tiefgründig. Gesponsert wird der Pavillon erstmals von der Frieze-Messe.
Mit der Künstlerin Koo Jeong A ist der diesjährige koreanische Beitrag vielversprechend. Ihre Multi-Media-Arbeiten aus Sound, Video, Objekten und Gerüchen formen eine Parallelwelt, in der fernöstliche Philosophie und Naturerlebnis ihr Echo finden.
Wie sehr die Weltpolitik die Kunstbiennale beeinflusst (und spaltet), wird sich nicht zuletzt am israelischen Pavillon in den Giardini zeigen. Schon im Vorfeld überschatteten Boykottaufrufe den Auftritt des Landes. Es bleibt zu hoffen, dass dies den Blick auf Ruth Patirs kluge Videoarbeiten nicht verstellt.
Happy Anniversary! Down Under nimmt zum 25. Mal teil und hat den einzigen Pavillon in den Giardini aus dem 21. Jahrhundert. Bespielt wird er vom First-Nations-Künstler Archie Moore, dessen immersive Installation die sehr kurze Geschichte Australiens in die sehr lange Historie der Aborigines einbettet.
2022 war sie in der Hauptausstellung dabei, diesmal bespielt die studierte Anthropologin Kapwani Kiwanga den kanadischen Pavillon. In Installationen, in denen Videokunst auf Performance trifft, greift die Künstlerin Themen wie Kolonialgeschichte und Befreiungsbewegungen in afrikanischen Ländern auf.
Kuratorin Çağla Ilk zeigt Arbeiten von Yael Bartana („Malka Germani“, 2021) und des Theaterregisseurs Ersan Mondtag. Bartana sorgte bereits 2011 im Polnischen Pavillon mit ihren politischen Science-Fiction-Filmen für Furore. Erstmals wird zudem die Insel Certosa in der Nordlagune bespielt.