Kunstausstellungen 2021

Die besten Ausstellungen 2021: Teil 3

Vorfreude ist die schönste Freude! Dies sind die Kunstausstellungen, die wir nach Wiedereröffnung der Museen im Jahr 2021 besonders empfehlen. Teil 3: Juli bis September

Von Tim Ackermann
02.01.2021

Juli: Mit Dürer nach Aachen

Albrecht Dürer war ja bemerkenswert standorttreu. Aber ein paar große Reisen hat der Nürnberger Renaissancemeister doch gemacht. Die letzte führte ihn 1520/1521 in die Niederlande – mit einer Station bei Kaiser Karl V. in Aachen. „Dürer war hier“ erklärt das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum vom 18.7. bis 24.10. anhand von Dürers Tagebuch und rund 100 Gemälden, Zeichnungen und Grafiken, die unterwegs entstanden.

August: Ein altes Tabuthema und Tanz in der Kunst

„Gottbegnadet“ – und Teufels Beitrag? 104 Lieblingskünstler setzte Adolf Hitler 1944 auf die „Liste der ,Gottbegnadeten‘“, damit diese nicht in den Krieg mussten. Die regimetreuen Kreativen wie Arno Breker machten auch nach Ende der Diktatur weiter Karriere: ein altes Tabuthema, welches das Deutsche Historische Museum in Berlin vom 27.8. bis 5.12.2021 anpackt, indem es die Netzwerke der Nazi-Künstler in der Bundesrepublik aufarbeitet.

Um Tanz als Veränderung von Gesellschaft und Kunst geht es vom 13.8. bis 14.11. bei „Global Groove“ im Essener Museum Folkwang. Vom japanischen Butoh bis zum westlichen Happening wirkten die Bewegungsimpulse weltweit – und wechselseitig.

Die besten Ausstellungen Teil 3 Nam June Paik
Nam June Paik und John Godfrey, „Global Groove“, 1973. © Estate of Nam June Paik, courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York

September: Verhüllung des Triumphbogens und Vermeer

Christo kehrt zurück! Der große Verpackungskünstler mag seit Mai 2020 tot sein – mit der Arbeit fertig ist er noch längst nicht. In Paris traf er einst Jeanne-Claude (seine Mitstreiterin, die schon 2009 verstarb), und eben dort soll vom 18.9. bis zum 3.10. eines der letzten Projekte des Künstlerpaars realisiert werden – die Verhüllung des Pariser Triumphbogens! Kein Werk scheint für die Würdigung der zwei unermüdlichen Kunstvisionäre passender.

Das Spezialgebiet des Malers Amedeo Modigliani war eher die Enthüllung: Zahlreiche seiner Frauenfiguren haben wenig oder gar keine Kleidung an. Bei den maskenhaften Gesichtern ließ sich der Italiener von afrikanischen Statuen oder kykladischen Idolen anregen. Den Einfluss dieser Objekte thematisiert die Modigliani-Retrospektive der Wiener Albertina vom 17.9. bis 9.1.2022 unter dem Titel „Modigliani – Picasso. Revolution des Primitivismus“.

Der in Expressivität erstarrte Kopf war auch das Lieblingsmotiv von Alexej von Jawlensky. Der zog 1921 an eine neue Wirkungsstätte – nach Wiesbaden. Zum Jubiläum zeigt das Museum Wiesbaden in der Schau „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“ vom 17.9. bis 27.3.2022 sämtliche 108 Jawlenskys im Bestand.

Der Barock verlockt. Im Falle von Jan Vermeer van Delft zu einer Auszeit: Seine still verharrenden Figuren in ihren sanft beleuchteten Bürgerstuben sind Vorbilder aus dem 17. Jahrhundert für heutige Entschleunigungsbefürworter. Bei „Vermeer. Vom Innehalten“ versammeln die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom 10.9. bis 2.1.2022 gleich zehn der 35 bekannten Gemälde des Holländers zum leisen Ausstellungsfeuerwerk.

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