Bei der Märzauktion von Sotheby’s hat Lisa Brices „After Embah“ aus dem Jahr 2018 einen Rekord eingeholt. Die surrealistisch anmutende Inszenierung vereint malerische Präzision, leuchtende Farben und feministische Botschaften der Selbstermächtigung. Dem Gemälde gingen zwei großformatige Zeichnungen aus dem Jahr 2017 voraus – „Midday Drinking Den“ sowie „After Embah I and II“, die als direkte Vorstudien gelesen werden können. „After Embah“ reiht sich in eine Werkgruppe innerhalb von Brices Œuvre ein, die bereits vor vier Jahren Aufmerksamkeit auf dem Auktionsmarkt erregte: Damals erzielte eine sehr ähnliche Komposition einen Millionenzuschlag. Nun konnte Sotheby’s dieses Ergebnis deutlich übertreffen. Ausgehend von einer Schätzung von rund einer Million Pfund, vervierfachte sich der Preis für das Werk der südafrikanischen Künstlerin: „After Embah“ kam schließlich für 4,4 Millionen Pfund unter den Hammer.
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Eppli geht in seiner Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen am 25. Januar mit über 300 Losen „Kunst & Antiquitäten“ ins neue Jahr. In der Sparte Gemälde fallen zwei kleinformatige Landschaften von Jakob Bräckle (1897–1987) ins Auge. Der gebürtige Winterreuter war Mitglied der Stuttgarter Sezession, des Deutschen Künstlerbundes und der Münchner Künstlervereinigung „Die Scholle“. 1938 trat er aus Angst vor Verfolgung aufgrund seiner Gehbehinderung in die NSDAP ein. Die beiden Lose vermitteln in Postkartengröße poetisch-herbe Eindrücke der Oberschwäbischen Landschaft zu verschiedenen Jahreszeiten. Im Februar 1936 malte Bräckle eine Szenerie mit Waldrand, „Schneeschmelze auf den Feldern“, und 1944, im November, eine Gegend hinter Munderkingen mit Bauern und Pferden. Die eindrucksvollen Bilder starten mit je 1300 Euro.
Mehr…Tag und Nacht in einem Bild: René Magrittes berühmtes Motiv „L’empire des lumières“, gemalt 1954, kam am Dienstagabend bei Christie’s in New York zur Auktion und hat die hohen Erwartungen noch übertroffen. Fast zehn Minuten lang zog sich das Bietgefecht im Rockefeller Center hin, bis der Zuschlag bei 105 Millionen Dollar landete, ein ordentliches Stück über der Schätzung von 95 Millionen Dollar. Mit Aufgeld hat der anonyme Sammler oder die Sammlerin nun 121,2 Millionen Dollar zu zahlen. Es ist das teuerste Kunstwerk des Jahres, außerdem markiert das Gemälde einen Rekord für den belgischen Künstler und überhaupt für ein Werk des Surrealismus.
Einst hing es im New Yorker Townhouse bei der Mäzenin Mica Ertegun (1926–2023) über dem Sofa, der Witwe des Musikmoguls Ahmet Ertegun, Gründer von Atlantic Records. Sie war Innenarchitektin und richtete die Wohnungen von Henry Kissinger, Keith Richards und vielen anderen ein.
Mehr…Aus der Sammlung der Freundin und Mentorin der Künstlerin Francesca Woodman (1958–1981), Anita Thacher, stammt der am 9. Oktober im New Yorker Auktionshaus Phillips versteigerte Silbergelatine-Print. Das Selbstporträt entstand wahrscheinlich in Folge ihrer Werkreihe „Swan Sing“, die sie 1978 in ihrem letzten Jahr an der Rhode Island School of Design anfertigte. Es zeigt ihren nackten Körper vor einer Stoffwand, in Kombination mit einem beinahe nicht erkennbaren Vogel auf der Schulter. Als Symbolträger und einzigen weiteren Gegenstand, kauert er sich zwischen Schulter und Hals zusammen und zeigt die geniale Erfindungskraft und künstlerischen Mut der leider viel zu jung verstorbenen Amerikanerin. Das lebensgroße „Self Portrait (with Bird)“ datiert sich auf die Zeit zwischen 1976 und 1978 und kam zur unteren Schätzung von 150.000 Dollar unter den Hammer. Es verfehlte damit nur knapp den Rekord der Künstlerin.
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Der eindringliche Blick, die großen gelben Augen und das strahlende Fell des blauen Hundes haben am 25. September bei Neumeister in München das Herz der Bietenden höher schlagen lassen. Das Gemälde „Moonlight Serenade“ (1996) des aus Louisiana stammenden Cajun-Künstlers George Rodrigue (1944–2013) konnte seinen Schätzpreis von 20.000 Euro mehr als verdoppeln und kam schließlich für 71.500 Euro (inkl. Aufgeld) unter den Hammer. Die Werke aus Rodrigues prominenter „Blue-Dog“-Serie zeichnen sich nicht nur durch die giftig gefärbten Loup-Garous aus, wie sie in Louisiana genannt werden, sondern auch durch die imaginären Schauplätze seines Heimatortes. In seiner künstlerischen Arbeit wollte er die Menschen, Traditionen und Mythologie des Landes einbeziehen und würdigen. Das Geheimnis, warum er immer wieder das Motiv eines blauen Hundes malte, bleibt jedoch bis heute ungelüftet.
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Das Hamburger Auktionshaus Stahl aktiviert vor der dunklen Jahreszeit noch einmal alle Vorzüge des Sommers. Allein das Betrachten von Johannes Schramms Arbeiten sorgt für Erfrischung: Seit über 20 Jahren lässt sich der Maler vom kalten Nass inspirieren. Von den anfänglichen Schwimmbadbildern bewegte sich Schramm zunehmend nach draußen. Die Seerosen auf dem Gewässer in „Wind aus Süd-West“ schwimmen förmlich davon. Das fotorealistische Gemälde von 2023 startet bei 9500 Euro. Bei der Auktion am 27. und 28. September kommen außerdem Werke des Brücke-Künstlers Erich Heckel und des Impressionisten Thomas Herbst zum Aufruf, die mit ihren idyllischen Landschaften Lust auf erholsame Tage am Strand oder auf dem Land machen.
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