In nahezu allen Ausstellungen lässt sich das gleiche Phänomen beobachten: Menschen betreten einen Raum und bevor sie das erste Kunstwerk betrachten, lesen sie das dazugehörige Objektschild. Das beeinflusst dann, wie sie schauen. Nicht der Name der Künstler*innen macht den Wert von Kunst aus, sondern ihre eigene Präsenz. „Blind Date“ verzichtet daher auf jegliche Beschriftung und lädt das Publikum ein, den Exponaten der Museumssammlung unvoreingenommen zu begegnen. Wer die ausgestellten Bildhauer*innen sind, bleibt streng geheim. Es werden Kunstwerke unterschiedlicher Herkunft und Bestimmung gemeinsam präsentiert. Alles ist von gleicher Wertigkeit, ob klein oder groß, ob aus Bronze, Terrakotta oder Papier. Die Besucher*innen gucken, interpretieren und knüpfen selbst Verbindungen.
Ansicht der Ausstellung im Gerhard- Marcks-Haus