Ausflüge ins Umland

Am zweiten Tag stehen Ausflüge auf dem Programm: Königslutter, Wolfenbüttel, Braunschweig

Heute stehen Ausflüge auf dem Programm. Zunächst verlassen wir nur die Innenstadt und fahren nach Fallersleben. Bei der Gründung 1938 erhielt Wolfsburg, die Arbeitersiedlung des VW-Werks, die eine Stadt werden sollte, den propagandistischen Absurdnamen »Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben« – KdF für »Kraft durch Freude«. Im mittelalterlich geprägten Fallersleben, heute ein Stadtteil von Wolfsburg, lohnt der Besuch der klassizistischen Michaeliskirche von 1805. Das Schloss Fallersleben aus dem 16. Jahrhundert beherbergt das Hoffmann-von-Fallersleben- Museum, das dem Leben und Werk des Dichters der Nationahymne gewidmet ist.

Weiter geht es mit dem Auto in die südliche Nachbargemeinde Königslutter mit dem Kaiserdom, einem der wichtigsten Bauwerke der Romanik in Deutschland. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist die Grabeskirche des römisch-deutschen Kaisers Lothar III. Der rätselhafte Jagdfries, bei dem die Hasen einen Jäger fesseln, geht wohl auf einen norditalienischen Meister zurück. Das sehr malerisch am Elm gelegene Königslutter hat zudem ein historisches Musikinstrumentenmuseum zu bieten.

Peter Paul Rubens, »Judith mit dem Haupt des Holofernes« Braunschweig
Peter Paul Rubens, »Judith mit dem Haupt des Holofernes«, um 1616/18, ist bald wieder im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museum zu sehen. © Herzog Anton Ulrich-Museum

Als Nächstes steht Braunschweig auf dem Programm. Wenn Wolfsburg ein Inbegriff der Nachkriegsmoderne ist und auch dank ihrer wirtschaftlichen Power wie eine postmoderne Stadt der Zukun anmutet, steht das 30 km entfernte Braunschweig für die Vergangenheit einer vor allem im Mittelalter und der frühen Neuzeit hochbedeutenden Region. Davon zeugt das Herzog Anton Ulrich-Museum mit seiner frühneuzeitlichen Gemäldesammlung und einer Kollektion kunsthandwerklicher Exponate von Weltrang. Nach einer Generalsanierung wird das Museum im Herbst wiedereröffnen, sodass wir diesmal mit dem Besuch des Braunschweiger Doms aus der Zeit Heinrichs des Löwen vorliebnehmen. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst ist das Museum für Photographie, das in zwei historischen Torhäusern untergebracht ist, eine gute Adresse. Eine Pause machen wir im Magniviertel, im Café Strupait gibt es Lunch und köstlichen Kuchen.

Wer weiter in die Vergangenheit reisen möchte, fährt ins nahegelegene Wolfenbüttel, in der frühen Neuzeit Residenzstadt des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel mit einem sehr gut erhaltenen historischen Stadtbild. Highlight hier ist der Besuch der Herzog August Bibliothek mit einer fantastischen Sammlung mittelalterlicher Handschriften. Wer von Braunschweig aus direkt zurück nach Wolfsburg fährt, stoppt in der Innenstadt am Schaukasten, einer Minigalerie am Schachtweg, und besichtigt dann die beiden Sakralbauten von Alvar Aalto, die radikal zurückgenommene Heilig-Geist-Kirche sowie die Stephanuskirche in Detmerode, beide aus den 1960er-Jahren.

In der lebendigen Trattoria Incontri lässt man den Tag Revue passieren – und erlebt italianità in Niedersachsen.

Zum 3. Tag

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