Bild des Tages

Wie der Mops in die Kunstgeschichte kam

Zum Welt-Mops-Tag widmen wir uns einem beliebten Motiv der Kunstgeschichte. Im Jahr 1921 malte Thomas Theodor Heine den kleinen „Siegfried“, einen treuen Begleiter des Malers 

Von Clara Zimmermann
14.10.2022

Vor rund 2000 Jahren wurde der Mops in Asien aus doggenähnlichen Hunden herangezüchtet. Dort galt er als Kaiserhund und war als Begleiter ausschließlich dem herrschenden Geschlecht vorenthalten. Später gelang er mit der niederländischen Ostindien-Kompanie auf europäischen Boden und auf die Schöße feiner Damen. Bald waren die Tierchen aus den Salons nicht mehr wegzudenken und fanden so auch ihren Weg in die Kunstgeschichte. Goya verewigte die Marquesa de Pontejos um 1786 mit ihrem Mops. Bei den Ritualen des Mopsordens, einem 1738 gegründeten Geheimbund freimaurerischer Prägung, kamen vor allem Porzellanmöpse zum Einsatz. Ihnen dienten die Hunde als Symbolfigur für Treue und Standfestigkeit. Auch der Leipziger Maler Thomas Theodor Heine, geboren 1867, war ein großer Mops-Fan. Er malte den kleinen „Siegfried“ im Jahr 1921. Mit nach unten gerichteten Blick sitzt er brav auf einem roten Sessel auf Samt. Wenn er nicht gerade seine Schoßhunde zu Papier brachte, arbeitete Heine als Karikaturist der Satirezeitschrift „Simplizissimus“. Wegen Majestätsbeleidigung wurde er Ende des 19. Jahrhunderts zu Festungshaft verurteilt, und später verfolgten ihn die Nazis erbittert für seine provokanten Karikaturen. 1948 starb er im Exil in Schweden.  

Übrigens: Am 15. Oktober ist Welt-Mops-Tag und wie sagte einst schon Loriot: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“

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