Kunstwissen

Wie schmeckt die Kunst? Die neue Weltkunst ist da

Als die Aprilausgabe der Weltkunst entstand, stand die Welt noch nicht still: Kommen Sie mit zur Slow-Food-Pionierin Georgia O’Keeffe, reisen Sie mit uns auf Joseph Beuys’ Spuren an den Niederrhein und decken Sie den Tisch mit barocken Schaugerichten!

Von Weltkunst Redaktion
25.03.2020

Die Aprilausgabe der Weltkunst widmet sich ganz dem Essen und Trinken. Wir stellen künstlerische Positionen in der Food-Fotografie vor, die die Enge der Kochbücher und die Klischees der Werbung weit hinter sich lassen.

Zutaten für ein sommerliches Menü, als barockes Stillleben inszeniert. Yuki Sugiuras Fotografie „A July Feast“ begleitete 2018 einen Artikel der Gastronomiekritikerin Rose Prince. Inspiration war deren Landhaus-Kochstil, Abbildung: Yuki Sugiura (@yukisugiura.photo), Food stylist: Valerie Berry (@vavaberry), Commission by Amy Bryant (@amzbryant), Publication: The Telegraph Magazine (@telegraphfood)

Mehr als nur dekorativ sind auch die barocken Schaugerichte, eine eigene Gattung des Porzellans und der Fayencen. Sie imitieren mitunter so täuschend echt das lebendige Tier, dass so manche Tischgesellschaft erschrocken aufschrie, wenn die Eberköpfe, farbenfrohen Truthähne und schillernden Fische serviert wurden. Dies hätte bestimmt auch Georgia O’Keeffe gefallen, die für ihren trockenen Humor bekannt war. Die Malerin war eine begeisterte Köchin – ihre Rezepte wurden Anfang März bei Sotheby’s in New York versteigert.

Die kleine Delfter Hechtterrine aus der Sammlung Schmitz-Eichhoff erzielte 2016 mit einem Pendant bei Koller 7000 Franken, Abbildung: Koller Auktionen
Die kleine Delfter Hechtterrine aus der Sammlung Schmitz-Eichhoff erzielte 2016 mit einem Pendant bei Koller 7000 Franken, Abbildung: Koller Auktionen

Zur Sehnsuchtreise sind unsere „Drei Tage am Niederrhein“ geworden, eine Region, die vom Coronavirus besonders früh betroffen war. Wir waren dort, kurz bevor die Krise ausbrach und besuchten die weite Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Museen, die für die Nachkriegsmoderne und die Gegenwartskunst Pionierarbeit geleistet haben. Im kommenden Jahr wäre der berühmteste Sohn der Gegend, Joseph Beuys, 100 Jahre alt geworden. Das soll mit einem großen Ausstellungsreigen gefeiert werden. Wir alle hoffen, dass es so kommt.

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WELTKUNST Nr. 169/2020

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