Als eine der ersten Auktionen der Herbssaison startetet am Mittwoch, den 8. November, die Versteigerung der Werke aus dem Nachlass der verstorbenen New Yorker Philanthropin Emily Fisher Landau bei Sotheby’s in New York. Die 31 Lose erzielten insgesamt einen Zuschlag von 344 Millionen Dollar und stellen somit einen der höchsten jemals für eine Auktion einer Einzelbesitzer-Sammlung erzielten Beträge dar. Agnes Martins großformatige Leinwand „Grey Stone II“ (1961), ein monochromes Gemälde in Off-Weiß, gehörte zu den Werken, die an dem Abend das intensivste Bieterinteresse hervorriefen. Es wurde bei 16 Millionen Dollar zugeschlagen, mehr als das Doppelte seiner Schätzung von 6 Millionen Dollar. Es ging an einen Bieter im Raum für einen Endpreis von 18,7 Millionen Dollar einschließlich Gebühren und übertraf damit Martins bisherigen Rekord von 17,7 Millionen Dollar für ihr Gemälde „Untitled #44“ bei der Sotheby’s Macklowe-Auktion im letzten November und setzte damit einen neuen Rekord für die Künstlerin.
Bei 121 Millionen Dollar fiel am 8. November der Hammer bei Sotheby’s in New York. Versteigert wurde das Porträt „Femme à la montre“, das Pablo Picasso 1932 von seiner Geliebten Marie-Thérèse Walter malte. Damit handele es sich um das zweitteuerste je bei einer Auktion versteigerte Werk von Picasso, teilte das Auktionshaus Sotheby’s, das das Bild zuvor auf etwa 120 Millionen Dollar geschätzt hatte, am Mittwoch mit. Nur Picassos „Les femmes d’Alger (Version ‘O’)“, das 2015 bei Christie’s für 179 Millionen Dollar versteigert wurde, bleibt das bis dato teuerste Werk des Künstlers. Das Porträt entstammte der berühmten Sammlung der im März gestorbenen Emily Fisher Landau. 1968 gekauft und dann viele Jahre in ihrer New Yorker Wohnung über dem Kamin hängen gehabt, hieß es von Sotheby’s. Wer es nun kaufte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
In Zürich kam beim Auktionshaus Koller eine farbstarke Vedute von Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski zum Aufruf. Auf der Krim als Sohn einer armenischen Familie geboren, wurde der weit gereiste Künstler mit seinen Landschaften berühmt. Er widmete sich besonders der Marinemalerei, in der sich sein persönlicher Stil unter anderem in der virtuosen Gestaltung von Licht und Schatten zeigte, wie zum Beispiel Lichteffekte des Wassers. Den „Blick auf Venedig mit San Giorgio Maggiore und Gondel“ malte er 1851. Das melancholische Gemälde der italienischen Hafenmetropole erhielt in diesem Herbst einen Zuschlag bei 850.000 Schweizer Franken. Mit Aufgeld brachte es beachtliche 1.049.000 Franken ein.