Das K20 in Düsseldorf zeigt erstmals Hilma af Klint neben Wassily Kandinsky, zwei Leitsterne der Abstraktion. Ein Gespräch mit der Direktorin Susanne Gaensheimer und der Kuratorin Julia Voss
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11.03.2024
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Erschienen in
WELTKUNST Nr. 222
JV: Bei uns sollen die Bilder im Vordergrund stehen. Wir würden schließlich nicht über diese Dinge sprechen, wenn es nicht die fantastischen Gemälde gäbe. Aber wer sich dafür interessiert, wird bei uns auch Notizbücher, großartige mediumistische Zeichnungen und historische Bücher finden.
JV: Ja, enorm. Klingt manisch. Dennoch hat af Klint nie versucht, andere zu missionieren. Sie hat gerade keine Religion geschaffen. Uns ist es wichtig, der Vorstellung etwas entgegenzusetzen, man müsse ihre Kunst als etwas ganz Feierliches, Quasireligiöses betrachten.
JV: Das zeigen die Bilder: Af Klint – wie auch Kandinsky – verstand das „Geistig“ als Bewegung. Gegen das materielle Beharren, gegen alles Starre. Beide wollten das Denken in Bewegung versetzen, Festgefahrenes auflösen und Neues sich entwickeln lassen.
JV: Das ist richtig. Und eine Verbindung zum George-Kreis, die Kandinsky hatte, werden wir in der Ausstellung auch thematisieren. Das wird spannend. Mehr kann ich noch nicht verraten.