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Konkrete Fragen

Zwei Großstädte, zwei Museen, eine Kunstrichtung. In Würzburg und Ingolstadt zeigen junge Künstler, was sie mit der vor einem Jahrhundert als eigene Richtung entstandenen Konkreten Kunst verbindet

Von Weltkunst News
18.03.2024

Das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt und das Museum im Kulturspeicher Würzburg eröffnen am Freitag und Samstag (22. und 23. März) die Doppelausstellung „24! Fragen an die Konkrete Gegenwart“. Die Schau in den beiden Häusern, die rund 200 Kilometer voneinander entfernt sind, soll daran erinnern, dass der Begriff Konkrete Kunst vor 100 Jahren von dem niederländischen Künstler Theo van Doesburg geprägt wurde. Später wurden der Schweizer Max Bill und seine Kollegen der „Zürcher Schule der Konkreten“ zu prägenden Künstlern der Richtung.

Die Doppelausstellung will die Aktualität der Kunstrichtung auf den Prüfstand stellen und Werke von insgesamt 24 Künstlern, die nach 1980 geboren worden sind, präsentieren. Ihre Werke geben nach Angaben der Ausstellungsmacher Auskunft über ihre Beziehung zur Konkreten Kunst, deren zentrale Elemente die Präzision und Eindeutigkeit seien. Außerdem stellten sich die Künstler der Frage, welchen Einfluss die Anfänge der Kunstrichtung auf ihre Arbeit haben. 

Die Kooperation ermöglicht beiden Häusern, eine breitere Auswahl an Künstlern zu präsentieren. Die Ausstellung endet am 22. September. Das verbindende Element beider Teilschauen bildet ein gemeinsamer Ausstellungskatalog.

„Den Farben, Formen und der Linie kommen eine besondere Bedeutung zu“

In Würzburg sind beispielsweise Erika Hocks skulpturale Faden-Objekte zu sehen. Die Installationen der Künstlerin laden nach Angaben der Organisatoren zur sinnlichen Erkundung und zum Verweilen ein. Unter den Arbeiten der zwölf Kreativen in Ingolstadt seien kleinteilig-filigrane Zeichnungen Lena Ditlmanns und Marile Holzners sowie streng geometrisch konzipierte Gemälde Carsten Becks.

Das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt setzt sich seit 1992 ausschließlich mit dieser Kunstrichtung auseinander. Es sei eine ungegenständliche Kunst, die nicht die sichtbare Welt abbilden wolle, erläutert das Museum. „Daher kommen den Farben, Formen, der Linie und erweitert auch den Materialien eine besondere Bedeutung zu.“

Im Würzburger Kulturspeicher bildet die Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ einen Schwerpunkt des Museums. Die Sammlung enthalte insgesamt 418 Werke von 254 Kunstschaffenden, berichtet das Museum. (dpa)

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