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Kunstmuseum Wolfsburg: „In aller Munde“

Es ist die umfassendste Themenausstellung zu Kunst und Kultur rund um das Orale, die es je in Deutschland gab: die große Schau „In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman“. Mit Werken von unter anderem Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Marina Abramović und Andy Warhol zeigt das Kunstmuseum über 250 Kunstwerke und Objekte von der Antike bis zur Gegenwart

Von Kunstmuseum Wolfsburg
26.03.2021

Als Schauplatz des hochinfektiösen Desasters erlebt der Mund- und Rachenraum gegenwärtig weltweit größte Aufmerksamkeit, bietet er doch mit seiner Schleimhaut das ideale Substrat für Überlebens- und Verbreitungsmöglichkeiten des Coronavirus – eine Aktualität, die man im Zuge der Ausstellungsvorbereitung nicht erwartet hatte. Der Mundraum ist damit ins Zentrum gesellschaftlicher, politischer und medialer Debatten gerückt.

Mit Lippen, Zunge und Zähnen ist der Mund in Gänze eine äußerst reizvolle Körperzone: Sprache, Schmerz und Schrei, Essen, Schlingen, Speien und Spucken, Lust und Leidenschaft. Diese emotionale Bandbreite von Ekel bis Empathie erfahren die Besucher*innen des Kunstmuseum Wolfsburg auf dem abwechslungsreichen Themenparcours.

In aller Munde Kunstmuseum Wolfsburg
Replik des Mae-West-Sofas von Salvador Dalí and Edward James unter Papierarbeiten von Dirk Bell in der Ausstellung „In aller Munde“. © Kunstmuseum Wolfsburg Installationsansicht, Foto: Marek Kruszewski

Insgesamt gliedert sich die Ausstellung in die 12 Kapitel Expeditionen in den Weltinnenraum; Rund um den Mund; Zähne zeigen; Zahnschmerz & Kommerz; Zahn & Zierde; Auf der Zunge; Lecken & Schmecken; Schlund & Schlingen; Kuss & Vampirismus; Schreien & Speien; Luft & Laute sowie Zahn der Zeit. Das Ausstellungskapitel „Zahn und Zierde“ widmet sich beispielsweise den Zähnen und ihrem dekorativen, religiösen sowie auch ökonomischen Wert in unterschiedlichen Kulturen unserer Welt: Die neuseeländische Künstlerin Ane Tonga beschäftigt sich mit Traditionen rund um den goldenen Zahnschmuck in ihrer tongaischen Familie. Zähne sind jedoch nicht nur Dekor, sondern auch Waffe und werden in den Kapiteln „Schlund und Schlingen“ oder „Kuss und Vampirismus“ zum Tötungsinstrument, wenn der Werwolf bei Lucas Cranach Menschen verschlingt, Saturn bei Alfred Kubin seine Kinder verspeist oder der Liebesbiss des Vampirs bei Edvard Munch zum Todeskuss wird. Für die sinnliche Form des Kusses sind die Lippen und die Zunge zuständig, was in den intensiven Kussdarstellungen von Pablo Picasso oder Wolfgang Tillmans überaus deutlich wird.

Die 2.250 Quadratmeter große Ausstellungshalle wurde in einen abstrahierten Mundraum verwandelt, in dem Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Videos und kulturgeschichtliche Objekte zu sehen sind. Vom ältesten Exponat der Schau, einer rund 2.600 Jahre alten altägyptischen Bronzefigur, welche die stillende Göttin Isis mit Harpokrates darstellt, über einen der berühmten Charakterköpfe von Franz Xaver Messerschmidt bis hin zu aktuellen Werken wie den Scream-Arbeiten von Christian Marclay, der skurrilen Zahnlandschaft von Mithu Sen oder einer ortsspezifischen Installation von Benjamin Houlihan, bei der er mit seiner Zunge Temperafarbe auf eine Wand leckt – die Schau im Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert zum Thema Mund faszinierende Kunstwerke aus einer Reihe der bedeutendsten Museen.

Kunstmuseum Wolfsburg In aller Munde Installationsansicht
Installationsansicht im Kunstmuseum Wolfsburg mit Werken von Jake & Dinos Chapman, Lee Lozano und Benjamin Houlihan. © Kunstmuseum Wolfsburg; Foto: Marek Kruszewski

Die Kuratorin Uta Ruhkamp hat, nachdem das Thema von dem Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme und der Zahnärztin Beate Slominski an sie herangetragen worden war, eine außergewöhnliche Ausstellung erarbeitet. Die begleitende umfangreiche Publikation reicht über die Schau hinaus: In aller Munde. Das Orale in Kunst und Kultur erscheint im Verlag Hatje Cantz und wird mit 352 Seiten und Beiträgen namhafter Autor*innen das Thema der Ausstellung erweitern, vertiefen und mit rund 350 Abbildungen vielfältig illustrieren.

Erhältlich ist das Buch zur Ausstellung im Museumsshop vor Ort oder online für 45 Euro.

Service

AUSSTELLUNG

„In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman“,

Kunstmuseum Wolfsburg

bis zum 6. Juni  2021

kunstmuseum.de

 

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