Auktionen / 74 Millionen für Gustav Klimt

Die hohen Erwartungen wurden übertroffen. Als Helen Newman, Auktionatorin und Leiterin der Abteilung Impressionisten und Moderne Kunst weltweit bei Sotheby’s, in der Londoner Bond Street mit dem Hammer aufs Pult schlug, stand der Preis für Gustav Klimts „Dame mit Fächer“ fest: Für einen Zuschlag von 74 Millionen Pfund ging das Gemälde von 1917/18 an einen Sammler aus Hongkong. Zuvor hatte ein zehnminütiges Bietduell den Preis nach oben getrieben, der sich mit Aufgeld auf 85,3 Millionen Pfund (108,4 Millionen Dollar) beläuft. Damit ist die „Dame mit Fächer“ das teuerste Gemälde, das je in Europa auf einer Auktion verkauft wurde, und verdrängt Alberto Giacomettis „L’homme qui marche“ von Rang eins dieses Rankings. Der Preis stellt außerdem einen Auktionsrekord für Werke von Gustav Klimt dar. Der bisherige Rekord lag bei 104,6 Millionen Dollar für das Bild „Birkenwald“ von 1903, versteigert bei Christie’s New York im November 2022.

Wie groß das allgemeine Interesse am Wiener Secessionisten Klimt ist, zeigt auch gerade eine Ausstellung in der Berliner Alten Nationalgalerie, das einige millionenschwere Klimt-Gemälde aus dem Wien Museum mit Werken von Max Liebermann und Franz von Stuck zusammenbringt. Die „Dame mit Fächer“ ist das letzte vollendete Gemälde von Gustav Klimt. Als er 1918 mit 55 Jahren einem Schlaganfall erlag, stand es noch immer in seinem Atelier auf der Staffelei.

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