Auktionen

Tanzfiguren aus dem Jugendstil

In der Auktion am 9. und 10. Dezember kann Dr. Fischer 154 Stücke einer Sammlung von Tanzfiguren aus dem Jugendtil aufrufen

Von Philipp Ziegler
07.12.2016

Mit rund 1400 Objekten aus den Bereichen Porzellan, Jugendstil, Fayencen, Hinterglasbilder, ­Silber, Schmuck, Gemälde und Möbel wartet das Auktionshaus Dr. Fischer in Heilbronn auf. Ein besonderes Augenmerk legt die Auktion auf eine insgesamt 134 Figuren umfassende ­Sammlung von Tanzfiguren aus dem Jugendstil, die zum großen Teil in den Manu­fakturen Meissen und Rosenthal gefertigt wurden.

Nach einem Entwurf des österreichischen Malers und Bildhauers Constantin Holzer-Defanti (1881–1951) wurde im Jahr 1928 bei Rosenthal die sehr seltene Figur der Sobeide ausgeführt, einer Hauptfigur des ­Balletts „Scheherazade“, dessen Uraufführung am 4. Juni 1910 in Paris stattfand. Bei der ­Premiere in Paris tanzte die ihre Zeit durch ihre Schönheit und Extravaganz in Bann ­ziehende russische Tänzerin Ida Rubinstein die Rolle der Sobeide. Bald darauf wurde sie jedoch von der ebenfalls ­russischen Tänzerin Tamara Kar­sawina abgelöst, die in der expressiven Porzellanfigur von Holzer-Defanti als eine auf einem abgetreppten Achtkantsockel stehende Figur ­verewigt wurde. Der Katalogpreis der 35 cm hohen Figur, die in polychromer Aufglasurmalerei ausgeführt wurde, liegt bei 1000 bis 1300 Euro.

Im Bereich der Malerei sind 30 Gemälde von australischen Aborigines-Künstlern hervorzuheben. Von Yannima Pikarli Tommy Watson (geb. 1935), einem der bedeutendsten lebenden Aborigines-Künstler Australiens, der neben zahlreichen Ausstellungen in seinem Heimatland auch eine internationale Karriere vorzuweisen hat, stammt das Werk „Utjuri“, das ungerahmt und ohne Keilrahmen 198 x 112 cm misst und für das laut Katalog 12.000 bis 16.000 Euro als realistisch eingeschätzt werden.

Service

Abbildung:

Constantin Holzer-Defanti, „Sobeide“, 1928, Rosenthal, H. 35 cm (Foto: Dr. Fischer, Heilbronn)

Auktion:

Dr. Fischer, Heilbronn, 9. und 10. Dezember

Zum Katalog

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 123/2016

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