Auktionen

Contemporary bei Ketterer

Neben Kandinsky, Pechstein, Piene hat das Münchner Haus weitere große Namen wie Alexej von Jawlensky in den Auktionen vom 9. bis 11.Juni

Von Martin Miersch
08.06.2016

Kandinsky, Pechstein und Piene heißen die Stars, mit denen das Haus Ketterer in seiner Juni-Auktion aufwarten kann. Aber auch die zeitgenössische Kunst ist reich vertreten. Wassily ­Kandinskys 1928 entstandenes streng geometrisches Aquarell „Kleines Warm“ besticht durch die Klarheit seiner Farbflächen und seine Spannung zwischen Ordnung und Chaos. Die Schätzung für das kleinformatige Werk liegt bei 400.000 bis 600.000 Euro. Ebenfalls aus dem Jahr 1928 stammt Alexej von Jawlenskys fulminanter „Sonnenuntergang auf Borkum“. Die ungewöhnliche Farbfülle des Lichts bei Dämmerung hat es dem Künstler besonders angetan, und so verleiht er dieser Landschaftsschilderung durch seinen expressiven Pinselduktus und die Farbwahl eine fast magische Atmosphäre. Das kleine Ölgemälde geht mit einer Taxe von 300.000 bis 400.000 Euro an den Start. 

Otto Muellers Tempera- und Mischtechnikarbeit „Zwei Mädchen auf der Waldwiese“ von circa 1910 wird mit einem Schätzpreis von 200.000 bis 300.000 Euro angeboten. Für 120.000 bis 150.000 Euro könnte Max Pechsteins 1950 in Erinnerung an seine Südseereise geschaffenes Aquarell „Abschied am Abend“ zu haben sein. Unter dem Eindruck der inneren und äußeren Verwüstung, die der Zweite Weltkrieg in Deutschland hinterlassen hatte, beschwört der Künstler hier eine andere, friedvolle Welt. Walter Leistikow glänzt mit einem seiner Hauptwerke, einer um 1900 entstandenen „Märkischen Landschaft“ (Taxe 50.000 bis 70.000 Euro).

Neben mehreren Werken von Emil Nolde, an deren Spitze zwei Sonnenblumenaquarelle (Taxe je 80.000 bis 120.000 Euro) stehen, fällt Karl Hofers kleinformatiges Bild „Mädchen mit dunklem Haar“ ins Auge. Entstanden um 1938, steht es mit seiner rauen Malweise, den Ritzungen und dem abwesenden, leeren Blick der Dargestellten für die Experimentierlust des Künstlers (40.000 bis 50.000 Euro).
In der Epoche nach 1945 dominiert die Zero-Kunst. Sowohl Günther Uecker als auch Heinz Mack und Otto Piene sind  ­vertreten. 

Die zeitgenössische Kunst glänzt mit einem Öl­gemälde von Nicola de Maria (Taxe 50.000 bis 70.000 Euro) und mit einem 2002 entstandenen Bild des Dresdner Künstlers Eberhard Havekost (30.000 bis 50.000 Euro). 

Ketterer, München
Auktionen 9. bis 11.Juni

Dieser Beitrag erschien in WELTKUNST Nr.116/2016

 

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