Auktionen

Aus Rheinischen Privatsammlungen zu Van Ham

Am 1. und 2. Juni ruft Van Ham in Köln Spitzenlose aus Rheinischen Privatsammlungen auf, darunter Werke mancher Stars der Region

Von Frank Maier-Solgk
30.05.2016

Passend zur Jahreszeit wird es im Juni farbenfroh bei Van Ham. Gerhard Richter mit dem Ölbild „17.04.89“ und Sigmar Polke mit einer 74x100cm großen blau-weißen Abstraktion auf grauem Grund von 1986 wetteifern bei den Zeitgenossen um das Spitzenlos. Auf 150.000 bzw. 170.000 bis 200.000 Euro belaufen sich die Taxen der einmal von Gelb, das andere Mal von Blau dominierten Arbeiten. Beide stammen aus rheinischen Privatsammlungen. Auch Otto Pienes rot-schwarze Feuergouache, die für 70.000 bis 100.000 Euro aufgerufen wird, wirkt nicht zuletzt durch Farbeffekte.

Der Ende 2015 verstorbene polnische Maler Wojciech ­Fangor formuliert es folgendermaßen: „Das Bild ist zu einer Strahlungsquelle geworden, die eine Zone der physischen Wirkung im Raum schafft“. 1964 nahm der Künstler in Westberlin an einem Artist-in-Residence-Programm teil, bevor er in die USA emigrierte. Für sein 71×71 cm großes leuchtendes Quadrat in Rot und Blau mit dem Titel „B13“, das an eine Supernova erinnert, rechnet man mit 60.000 bis 80.000 Euro

Frühlingsgefühle könnten auch bei der Moderne-Auktion auftreten, zumal bei der „Tessinerin“ von Karl Hofer aus dem Jahr 1940, die eine sitzende junge Frau mit einem Korb Blumen zeigt. Das Bild wurde von den Einlieferern direkt beim Künstler erworben und befand sich seitdem in einer Privatsammlung (Taxe 120.000 bis 180.000 Euro). Noch höher geschätzt sind Otto Muellers in Leimfarben gemalte „Zigeunerhütten“ von 1928 (200.000 bis 300.000 Euro), welche im Werkverzeichnis aufgelistet werden, das diesen Herbst bei Van Ham Art Publications erscheint. Der Frühling ist auch den Freunden von Joseph Beuys Anlass zur Freude. Eine Wundertüte an Objekten eines rheinischen Privatmanns bietet eine Auswahl von Postkarten über beschriftete Dollarnoten bis zu Farbserigrafien.

Van Ham, Köln
Auktion 1./2. Juni

Dieser Beitrag erschien in WELTKUNST Nr 116/2016

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