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Aufräumen auf Hooton Pagnell Hall

Vor acht Jahren erbte Mark Warde-Norbury »Hooton Pagnell Hall«, einen der ältesten britischen Landsitze im Süden der Grafschaft Yorkshire. Jetzt sortierte er in Räumen, auf dem Speicher und im Keller gründlich aus, was seine Familie in 300 Jahren angehäuft hatte.

Von Heidi Bürklin
08.03.2016

Vor acht Jahren erbte Mark Warde-Norbury »Hooton Pagnell Hall«, einen der ältesten britischen Landsitze im Süden der Grafschaft Yorkshire. Jetzt sortierte er in Räumen, auf dem Speicher und im Keller gründlich aus, was seine Familie in 300 Jahren angehäuft hatte. Es geht ihm darum, »nun Luft für die nächste Generation zu schaffen«.

Das Resultat dieses »Luftschaffens« wird jetzt bei Bonhams in London mit Gemälden, Möbeln, Keramik, chinesischem Porzellan, mit Silber, Schmuck, Büchern und allerlei Kuriosem aus der viktorianischen Ära angeboten. Wie
in diesen Countryhouses üblich, brachte man auch hier Souvenirs von der Grand Tour mit: So zum Beispiel ein mit Pietra dura eingelegtes Kabinett, das wahrscheinlich im 17. Jahrhundert in den Florentiner Werkstätten der Medici gefertigt wurde (Taxe
20.000 bis 30.000 Pfund). Obligatorisch waren Venedigansich- ten. Hier ist jetzt eine Vedute aus dem Umkreis des Barock- malers Luca Carlevarijs zu erwerben (22.000 bis 28.000 Pfund). Unter den englischen Angeboten gehört Paul Sandbys exquisite Aquarellansicht von Windsor Castle mit 40.000 bis 60.000 Pfund zu den teuersten Losen. Eine englische Holzpuppe in einem spitzenbesetzten gelbblauen Kostüm, die ihre eigene Puppe umklammert, stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und wird denn auch auf hohe 10.000 bis 15.000 Pfund geschätzt.

Unter den Büchern wiederum gehört Hartmann Schedels »Nürnberger Chronik« von 1493 zu den bedeutendsten Werken (20.000 bis 30.000 Pfund). Hoffentlich unbenutzt blieb eine eiserne Menschenfalle aus dem 19. Jahrhundert inklusive eines scharfbezahnten Rachens (400 bis 600 Pfund).

 

 

Bonhams, London (Auktion: 1. Dezember 2015)

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