Dresden

Gerhard Richter und das Spiel mit den Schichten

Es sind Fotos aus dem ganz normalen Alltag, kombiniert mit Farbresten: 72 übermalte Fotografien von Gerhard Richter sind in dessen Geburtsstadt Dresden zu sehen

Von Weltkunst News
16.08.2023

Das Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden präsentiert die Ausstellung vom 26. August an im Albertinum – bis zum 19. November. Die Arbeiten stammen nach Angaben des Archiv-Leiters Dietmar Elger je zur Hälfte aus dem Bestand der 2019 vom Maler gegründeten Gerhard Richter Kunststiftung sowie aus Privatsammlungen. „Die allermeisten davon waren bisher nicht öffentlich zu sehen.“

Richter habe relativ spät angefangen mit diesen Bildern, „bis auf einzelne Vorläufer im Grunde erst 1989“, sagte Elger. Die im Albertinum gezeigten, mit je um die 10 mal 15 Zentimeter ungewöhnlich kleinen Formate entstanden von 1992 bis 2017, als er mit der Malerei aufhörte. Die Fotos hatte Richter meist selbst aufgenommen und von einem Labor entwickeln lassen. Nach der täglichen Arbeit an den großen Gemälden im Atelier hat er sie dann durch noch feuchte Farbreste gezogen.

„Bei den Fotos handelt es sich gewöhnlich um Aufnahmen von Reisen, aus dem Urlaub, Familienfesten, überhaupt von der Familie, ein breites Spektrum“, erzählte Dietmar Elger. Dazu gehören Berglandschaften oder der Blick auf die Dresdner Frauenkirche von der Brühlschen Terrasse. Die Auswahl der Leihgaben aus seiner Stiftung hat Richter abgesegnet. „Ohne seine Zustimmung würden und könnten wir die Ausstellung nicht machen.“ Das Interesse des in Köln lebenden Künstlers an Dresden halte an.

Der 91-Jährige gehe noch täglich ins Atelier, „von morgens bis abends“. Er arbeitet intensiv an Zeichnungen, es entstanden auch neue Skulpturen, wie Elger berichtet. „Anders als bei der schweren körperlichen Arbeit an den Gemälden ist das weiterhin möglich.“ (dpa)

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