Benin-Bronzen

Rückgabe der geraubten Benin-Bronzen an Nigeria

Die Stadt Hamburg hat am Freitag die ersten geraubten Benin-Bronzen an Nigeria zurückgeben

Von Weltkunst News
16.12.2022

Zuvor wurde im Rathaus der Vertrag zur vollständigen Eigentumsübertragung und zur Rückgabe der 179 Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin mit einem Schätzwert von 60 Millionen Euro unterzeichnet. „Die heutige Rückgabe der Benin-Bronzen ist ein besonderer Meilenstein der gemeinsamen Verhandlungen zwischen Hamburg und der Bundesrepublik Nigeria“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Der heutige Tag dürfe aber kein Endpunkt sein, sondern solle den Auftakt zu einem vertieften kulturellen Austausch zwischen Europa und Afrika bilden.

Yusuf Maitama Tuggar, Botschafter der Bundesrepublik Nigeria, bezeichnete die Rückgabe der Benin-Bronzen als „Zeitenwende“, die ein neues Kapital in den Beziehungen zwischen Afrika und Europa aufschlage. Prof. Abba Isa Tijani, Generaldirektor der Nationalen Behörde für Museen und Denkmäler, sagte: „Die Rückgabe bedeutet uns sehr viel.“ Deutschland habe Nigeria nicht kolonialisiert und die Kunstschätze entwendet. „Aber heute tut Deutschland das Richtige, weil sie gesehen haben, dass diese Objekte illegal entwendet wurden.“ Dies sei eine großartige Botschaft auch an andere Ländern.

Es wurde außerdem vereinbart, zwei Drittel der Kunstschätze in naher Zukunft zurückzugeben. Ein Drittel der Objekte soll als Leihgaben im Museum am Rothenbaum verbleiben. Die Bronzen schmückten einst den Herrscherpalast des Königreichs Benin, dessen Gebiet heute zu Nigeria gehört. 1897 plünderten britische Truppen den Königshof. So gelangten Tausende Kunstschätze über Europa in die Welt – auch in Hamburger Museen. In diesem Sommer hatten sich die Bundesrepublik und Nigeria auf einen Weg zur Rückführung der geraubten Objekte geeinigt. (dpa)

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