Die Bilder der Künstlerin sind derzeit nicht nur im Berghain, sondern auch in der Berliner Galerie Guido W. Baudach ausgestellt. Auf riesigen Leinwänden malt sie geometrische Figuren, die sofort ins Auge fallen
Die Museen in Europa öffnen wieder, doch die Ära des weltweiten Ausstellungsrummels scheint vorbei. Nutzen die Institutionen die Krise als Chance für eine Neubestimmung? Ein Kommentar
Der französische Maler des 17. Jahrhunderts Lubin Baugin (1610–1663), von dem nur fünf Stillleben bekannt sind, sorgt derzeit für Aufsehen auf dem Kunstmarkt. Sein erst kürzlich wiederentdecktes „Stillleben mit Financiers“ („Nature morte aux financiers“) erzielte am 16. August 2025 bei Vichy Enchères einen sensationellen Preis: Statt der ursprünglich geschätzten Summe verdoppelte sich die Schätzung auf 440.000 Euro. Der Zuschlag ging an einen privaten Käufer und markiert einen neuen Höchstwert für ein Werk Baugins. Schon zuvor hatten Gemälde des Künstlers beachtliche Ergebnisse erzielt, etwa „Adam et Eve pleurant Abel“, das 2023 in Toulouse versteigert und vom Louvre erworben wurde, oder „Olinde et Sophronie sur le bûcher“, das 2016 bei Sotheby’s in New York einen Zuschlagspreis von rund 240.000 Euro einbrachte. Das „Stillleben mit Financiers“ hat nicht nur einen Auktionsrekord gesetzt, sondern auch das Interesse von Sammlern und Museen neu entfacht. Für Baugin, dessen „Nature morte aux gaufrettes“ bereits im Louvre hängt, bedeutet dieser Zuschlag ein spätes, aber glanzvolles Comeback.
Mit der PIN-Benefizauktion am 15. November feiern die Freunde der Pinakothek der Moderne ihr 60-jähriges Jubiläum. Und wieder stehen herausragende zeitgenössische Werke zum Bieten bereit. Die Raster, Zellen und Verbindungslinien von Neo-Geo-Künstler Peter Halley, Jahrgang 1953, sind keine leeren Formen, sondern visualisieren Denkmodelle. In „Dada Ji“ übersetzt er soziale Strukturen, inspiriert von Foucault und Baudrillard, in leuchtende Flächen und thematisiert dabei Zugehörigkeit sowie Isolation. Der Titel der Arbeit referiert auf das hinduistische Wort für den Großvater väterlicherseits. Die farbenfrohe Gesellschaftstheorie des einflussreichen Konzeptmalers wird der preisliche Spitzenreiter der Auktion. Der Freundeskreis erwartet mindestens 140.000 Euro für das 173 mal 162 Zentimeter große Unikat aus dem Jahr 2005.
Seit vielen Jahren ist das Kölner Auktionshaus Breker auf historische technische Geräte wie Schreibmaschinen, Telefone und Chronometer spezialisiert. Mit einem feinen Gespür für diese Raritäten und Liebhaberstücke bringt das Haus regelmäßig Sammlerinnen und Sammler aus aller Welt zusammen. Besonders großes Interesse weckte bei der Auktion am 13. September eine außergewöhnliche Hand-Luftbildkamera des schwedischen Herstellers Hasselblad mit Sitz in Göteborg. Es handelte sich um das Modell HK 7 aus dem Jahr 1941. Diese präzise gefertigte Kamera, einst für militärische Zwecke entwickelt, zog die Aufmerksamkeit vieler Bieterinnen und Bieter auf sich – nicht zuletzt wegen ihres verführerisch niedrigen Startpreises von lediglich 900 Euro, der schnell zu einem spannenden Wettbieten führte. Am Ende fiel der Hammer bei beachtlichen 32.000 Euro!