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Ist der Fisch frisch?

Das Münchner Museum of Urban and Contemporary Art zeigt Damian Hirsts erste Retrospektive in Deutschland 

Von Weltkunst News
25.10.2023

Hai in Formaldehyd, Diamantenschädel, Pillenschränkchen, Spot Painting, Spin Painting – bei der Überblicksausstellung von Damien Hirst im Museum of Urban and Contemporary Art sind ab 26. Oktober alle Klassiker des nicht mehr so Young British Artist vertreten. Was haben Werke wie „Myth Explored, Explained, Exploded“ (1993) vor 30 Jahren für Gesprächsstoff gesorgt! Diverse Kunstmarktbooms später wirkt Hirsts einstige Radikalität ziemlich historisch und kalkuliert. Seine (tatsächlich) erste Retrospektive in Deutschland wird zeigen, welche Relevanz Damian Hirst noch hat.

Hirsts mehrere Millionen Euro teures Kunstwerk „For the Love of God“ ist erstmals seit Jahren wieder zu sehen. Das Münchner Museum zeigt den mit 8601 Diamanten besetzten Schädel unter dem Titel „The Weight of Things“. 

Die Ausstellung der Skulptur in einem ehemaligen Luftschutzbunker ist dabei mit vielen Sicherheitsauflagen verbunden. „Gott sei Dank hatten wir den Bunker schon, sonst hätten wir ihn bauen müssen“, sagte die Mitgründerin des MUCA, Stephanie Utz, am Mittwoch. Das Museum plant Führungen im Bunker mit Gruppen von bis zu zwanzig Personen. Die Besucher können den Abguss eines menschlichen Schädels aus dem 18. Jahrhundert dann für etwa zehn Minuten bestaunen.

Für den Rest der Ausstellung des Konzept-Künstlers gibt es – außer den Öffnungszeiten – keine Zeitbegrenzung. Kunstliebhaber können die über 40 ausgestellten Werke aus den vergangenen 40 Jahren von Hirsts Schaffen also in aller Ruhe anschauen. Dazu gehören auch provozierende Plastiken, mit denen der 58-Jährige bekannt wurde, wie in Formaldehyd eingelegte Tierkörper.

Auf einer nach Angaben des Museums 10.000 Quadratmeter großen Außenwand ist außerdem ein „Spot-Painting“ zu sehen. Insgesamt 540 unterschiedliche gefärbte Punkte seien dafür an die Wand des ehemaligen Umspannwerks der Stadtwerke gemalt worden. Ganz ohne Eintritt zu zahlen kann die Öffentlichkeit vor dem Museum die Außenskulptur „The Legend“ betrachten. Die Bronzestatue des Pegasos, dessen Anatomie halbseitig freigelegt ist, musste aufwendig nachts eingeflogen und mit einem Kran aufgebaut werden.

Übrigens: Die Ausstellung „For the Love of God“ an sich ist voraussichtlich bis zum Herbst 2024 geöffnet. Der Diamantschädel ist hingegen nur bis Ende Januar im Museum of Urban and Contemporary Art zu sehen. (Weltkunst/dpa)

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