Ausstellungen

Was bietet der April?

Installationen des belgischen Künstlers Hans Op de Beeck im Kunstmuseum Wolfsburg und Lucas Cranachs ikonische Lutherporträts im Museum Kunstpalast. Weitere Highlights in unserer Monatsvorschau.

Von Sebastian Preuss
31.03.2017

Hans Op de Beeck: Out of the Ordinary
Kunstmuseum Wolfsburg
9. April bis 27. August

Der belgische Künstler ist weder Realist noch Surrealist und doch beides auf einmal. In aufwendigen Installationen baut er Interieurs, Häusergruppen und ganze Landschaften nach, illusionistisch der Wirklichkeit abgeschaut, aber in ein magisches Zwischenreich entrückt. In einer großen Retrospektive breitet er seine Kunstwelt aus.

Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes
Kupferstichkabinett, Berlin
7. April bis 2. Juli

Beharrlich und unerschrocken überwand sie alle Grenzen, die sich ihr in der Männerwelt entgegenstemmten. Maria Sibylla Merian (1647–1717) war Naturforscherin und zugleich Virtuosin zarter, akribischer Pflanzen- und Insektenbilder, die sie in Prachtbänden mit kolorierten Kupferstichen veröffentlichte. Ihre Neugier auf exotisches Getier und unbekannte Früchte führte sie sogar in den Urwald von Surinam. An Blättern wie der „Chinesischen Vase mit Rosen, Mohn und Nelken“ (um 1670/80) kann man sich nicht sattsehen. Die Berliner Schau, danach im Frankfurter Städel, bietet nun viel Augenstoff zum Schwelgen.

The Summer of Love Experience: Art, Fashion, and Rock & Roll
Fine Arts Museum, San Francisco
8. April bis 20. August

Scott McKenzie sang 1967 die Hymne auf „San Francisco“, als im „Summer of Love“ junge Leute von überallher in die Hauptstadt der Hippiebewegung strömten. Das ist 50 Jahre her, längst Kulturgeschichte und heute Stoff für Museumsausstellungen. So lässt die Schau „Summer of Love“ am Ort des Geschehens die Musik von damals spielen, Light Shows blinken; sie zeigt die psychedelischen Poster, die wallenden Gewänder und viele andere Stücke der Gegenkultur aus diesem denkwürdigen kalifornischen Sommer.

Rudolf Belling
Hamburger Bahnhof, Berlin
8. April bis 17. September

Er war der radikalste deutsche Bildhauer der Moderne. Schon vor dem Ersten Weltkrieg griff Rudolf Belling (1886–1972) die Formzertrümmerungen des Kubismus und die Dynamik des Futurismus auf. Sein berühmter „Dreiklang“ von 1919 lässt drei abstrahierte und fragmentierte Tänzerinnen emporwachsen. Sie verkörpern Malerei, Bildhauerei und Architektur; geschlossene und offene Form durchdringen sich zu einem überzeitlichen Wechselspiel von Kunst und Raum. In den Zwanzigern dann die Huldigung an den Maschinenmensch, wie beim „Kopf in Messing“ von 1925. Die fließenden Abstraktionen, die nach 1945 entstanden, sind dagegen eher konventionell. Insgesamt aber ein aufregendes Werk, das erstmals seit vielen Jahren wieder in einer großen Retrospektive zu sehen ist.

CRANACH. Meister – Marke – Moderne
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
8. April bis 30. Juli

Im Jahr des Reformationsgedenkens darf er nicht fehlen: Lucas Cranach d. Ä. schuf die ikonischen Lutherporträts und formulierte die christlichen Themen im Sinne der neuen Lehre. Rund 200 Gemälde und Grafiken zeigt die Ausstellung, darunter das um 1630 gemalte „Ungleiche Paar“.

Renaissanceflügel
Residenzschloss, Dresden
ab 8. April

Das erste sächsische Kurschwert ist eines von vielen kostbaren Objekten der neuen Räume im Dresdner Schloss. Prunkwaffen, höfische Textilien, Fürstenbildnisse und andere Artefakte zeugen von der Geschichte der Wettiner als aufstrebende Sachsenherrscher im 15. und 16. Jahrhundert. Damit ist der Wiederaufbau des Renaissanceflügels vollendet. Die endgültige Fertigstellung des kriegszerstörten Schlosses rückt näher.

Weitere Termine im April:

Documenta, Athen, 8. April bis 16. Juli

Kunst & Antiquitäten, Schloss Laxenburg, 22. bis 30. April

Art Cologne, Köln, 26. bis 29. April

Gallery Weekend, Berlin, 28. bis 30. April

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