Sammlung Oppenheimer bei Sotheby’s

Kostbarer Familienbesitz

Erst kürzlich wurde die Sammlung Oppenheimer an die Erben restituiert. Im September bietet sich die einmalige Gelegenheit, die bedeutenden Meissener Porzellane des frühen 18. Jahrhunderts zu ersteigern

Von WELTKUNST Redaktion
22.04.2021

Dr. Franz und Margarethe Oppenheimer bauten in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen Meissener Porzellans des frühen 18. Jahrhunderts auf, die 1927 in einem zweibändigen Katalog publiziert wurde. Im Dezember flohen die Oppenheimers vor der Verfolgung durch die Nazis zunächst nach Österreich, 1941 nach New York. Ihre wertvollen Porzellane mussten sie zurücklassen. In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Sammlung mehrfach den Besitzer und gelangte schließlich in den Besitz des niederländischen Staates, der sie dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Kunstmuseum Den Haag und dem Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam als Leihgabe zu Verfügung stellte. Nun wurde die Kollektion an die Erben der Oppenheimers restituiert, die beschlossen, sie über Sotheby’s versteigern zu lassen.

Sammlung Oppenheimer Uhrgehäuse George Fritzsche
George Fritzsche gestaltete 1727 das Meissener Uhrgehäuse aus der Sammlung Oppenheim. © Ludwig Schnorr von Carolsfeld, Sammlung Margarete und Franz Oppenheimer. Meissener Porzellan, Berlin, 1927

Im September sollen in New York in einer eigens der Sammlung gewidmeten Auktion rund 100 Lose mit einer Gesamtschätzung von über 2 Millionen Dollar zum Aufruf kommen. Porzellansammler werden die einmalige Gelegenheit haben, herausragende Stücke aus der Frühzeit der Meissener Manufaktur zu erwerben, deren wechselvolle Provenienzgeschichte von der Sammlung August des Starken bis zu den Oppenheimers reicht.

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