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Ein Sommertag am Meer

Die „Capresische Strandszene“ von Ludwig von Hofmann ist nur eines der bemerkenswerten Werke, die vom 25. bis 27. August bei Mehlis in Plauen zum Aufruf kommen.

Von Susanne Lux
15.08.2016

»Sie gehören zu den Verklärern des Lebens, man wird dem Menschen und dem Leben gut, wenn man Ihre wunderschönen Bilder sieht«, schrieb Elisabeth Förster-Nietzsche 1905 an Ludwig von Hofmann. Betrachtet man die »Capresische Strandszene« des Malers und Grafikers, weiß man, was sie meinte. Mit pastosem Pinselstrich schuf er eine Momentaufnahme eines Sommertages am Meer. Unter Felsen sieht man Badende am Strand, im Hintergrund Fischer mit ihrem kleinen Boot. Mehlis bietet die mediterrane Szene zum Limit von 8500 Euro in seiner kommenden Auktion an. Vermutlich ist da preislich Luft nach oben. Erst im Mai versteigerte Ketterer in München ein großes Gemälde von Hofmann aus den Jahren 1918/24 für 48.000 Euro, einen Rekordpreis von 375.000 Euro erreichte das Ölgemälde »Frühlingssturm« bei Grisebach in Berlin im Juni (weitere Infos hierzu finden Sie in der Weltkunst Nr. 118/2016, S. 83).

Ludwig von Hofmann war viel auf Reisen, vor allem in Italien, was auch seine Motivwahl beeinflusste

Hofmann studierte an der Akademie in Dresden und arbeitete in Berlin, wo er sich der »Gruppe der Elf« anschloss, zu welcher auch Max Klinger und Max Liebermann gehörten. Später wurde er zudem Mitglied der Berliner Secession. Er war viel auf Reisen, vor allem in Italien, was auch seine Motivwahl beeinflusste. Viele Mädchen- und Jünglingsakte in arkadischen Landschaften, auch am Meeresstrand, sind in seinem Œuvre zu finden. Seine Arbeiten vereinen oftmals Aspekte des Symbolismus und des Jugendstil.
Mehlis hat daneben noch mehr interessante Gemälde im Angebot. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, bekannt für sein Bild von Goethe in der Campagna, ist eine Arbeit um 1815 zugeschrieben, die ein Mädchen im Halbprofil mit forschem Blick zeigt. Es trägt einen Turban aus einem gelben Tuch auf dem Kopf, wodurch das Werk orientalisch wirkt. Das Porträt ist für mindestens 4500 Euro zu erstehen. Im Bereich der Glaskunst wartet das Haus mit einer Jugendstil-Deckenlampe auf, die Koloman Moser entwarf. Sie wurde von Loetz Witwe um 1902 ausgeführt und befindet sich in unberührtem originalem Zustand. Sie soll mindestens 4200 Euro einbringen.

Ein Renaissance-Messkelch aus dem Jahr 1582 ist in Silber mit Originalvergoldung gefertigt. Der Fuß ist umlaufend mit einem Band graviert und mit einer appli­zierten Jesus­­figur geschmückt. Das 14,8 cm hohe und 21 Gramm schwere Stück wird für 1200 Euro aufgerufen.

Service

Abbildung

Mehlis, Plauen

Auktion

Mehlis, Plauen, 25. bis 27. August

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Diesen Artikel finden Sie in der

WELTKUNST 118/2016

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