Er war ein Meister der Übersteigerung und der Extreme, als norddeutscher Bildhauer und Schnitzer im 17. Jahrhundert ein Ausnahmetalent und bei seinen Auftraggebenden hochgeschätzt: Ludwig Münstermann (um 1575 – 1637/38) wird in diesem Jahr erstmals eine umfassende Ausstellung gewidmet, in der die Objekte aus dem Bestand des Landesmuseums teilweise zum ersten Mal überhaupt präsentiert werden. Leihgaben aus anderen Museen ergänzen die Schau, darunter Werke des Manierismus, die Münstermann als Vorlagen und Formenrepertoire dienten. Münstermann stattete mit seiner Werkstatt zahlreiche Kirchen im Oldenburger Land mit Altären, Kanzeln und Taufen aus, die in den meisten Fällen bis heute erhalten sind. In der Schau wird immer wieder Bezug genommen auf diesen besonderen Kulturschatz der Region, den es zu entdecken gilt.
Ludwig Münstermann: „Geflügelter Teufel“ vom Tossener Altar, 1631; Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, Foto: Sven Adelaide