Tino Zimmermann (*1990) verarbeitet in seinem fotografischen Langzeitprojekt persönliche Erfahrungen und die gesellschaftliche Problematik Heranwachsender im strukturschwachen Brandenburg nach der Wende: Perspektivlosigkeit, Vereinsamung, Rückzug, Suchtbelastungen. Er entdeckte das Fotografieren als strukturierende Praxis, um - nach einer drogeninduzierten Psychose - Stabilität zu finden. Es entstehen tausende Aufnahmen seines alltäglichen Lebens und seines Umfelds. Zimmermann entwickelt eine ungeschönte, ehrliche Bildsprache, die in ihrer Intimität manchmal verstörend wirkt. 2024 erscheint sein Künstlerbuch „Developments“ das zum Ausgangspunkt seiner weiterer künstlerischen Arbeiten wird.
Tino Zimmermann: "Curtain", 35mm Analogfotografie digitalisiert, 2014 (Teil von "Developments")