Hanswerner Kirschmanns Arbeiten sind keine „Schau mal hier, wie schön ich bin«“-Kunst. In mehr als 25 Jahren künstlerischen Schaffens entwickelte der Bildhauer eine ganz eigene, abstrakte, reduzierte und leise Bildsprache. Seine Werke aus Spanplatten und Sperrholz changieren zwischen Zeichnung und Bild hauerei. Aus seiner Arbeitspraxis heraus und einer das ganze Œuvre durchziehenden Logik (Grammatik) erfindet er räumliche Gebilde, die an das erinnern, was man kennt, ohne es zu sein. Er betreibt permanente Grundlagenforschung und untersucht, wie das Verhältnis zwischen Fläche und Volumen, zwischen Volumen und Raum und zwischen Raum und Betrachter*in ist. Nach der Eröffnung können die Besucher*innen Kirschmann über sechs Wochen hinweg dabei beobachten, wie sein „work in progress“ wächst und sich immer wie der verändert. Das Museum gewährt damit einen Live-Einblick in ein offenes Bildhaueratelier.
Hanswerner Kirschmann, o. T. (Detail), 2019, Tischvitrine, Unterkonstruktion Spanplatte, Eisen, Fundstücke, Sand