Oehlen, einst Kind der „Jungen Wilden“, auch Anhänger der Punk-Bewegung, hat mit Expression, mit Expressionismus, lange schon nicht mehr viel am Hut. Er steuert schnell dagegen, spürt seiner Gesinnung nach, die ihn, durchaus in Anlehnung an den Gedanken der Streetart, hin zu einer neuen, einer ganz eigenen Formulierung von Malerei führt. Er wird zunehmend konzeptuell, konstruktiv, projiziert zigfach auf Leinwand, lange Zeit via Overheadprojektor, später am und über den Bildschirm; eine Vorzeichnung geht voraus, Farbe, von Lack über Dispersion bis Öl, Drucktechniken, vorzugsweise Linolschnitt, Collagen, Papierschnipsel, das Rakel füllen, führen aus; es wechseln Perspektive und Motivik, gehenineinander über, zerfließen. Immer wieder Versatzstücke, verfremdend, ironisierend – zynisch.
Stephan Marienfeld & Harald Gnade
24.10.2024 – 12.1.2025
Markus Oehlen, „Studio Pollock“, 2023, Acryl auf Leinwand, 200 x 160 cm
© Markus Oehlen 2024