Kulturhauptstadt Esch-sur-Alzette

Wir spazieren entlang der Petruss, erkunden die Sammlung des Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean und machen uns mit dem Zug auf den Weg in Richtung Esch-sur-Alzette, der diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt

2. Tag

Ein Spaziergang entlang der Petruss ist unser Auftakt für den zweiten Tag. Wir überqueren dafür die imposante Adolphe-Brücke, eine der größten Steinbogenbrücken der Welt, und klettern die vielen Stufen hinab ins Flusstal. So gelangen wir ins Handwerkerviertel Grund, wo die kleine Petruss in die Alzette mündet. Schon sind wir bei der Galerie Zidoun-Bossuyt, die Künstler und Künstlerinnen verschiedener Kontinente im Programm hat. Bis zum 16. April widmet sie Godwin Champs Namuyimba, dessen Werk fest in der ostafrikanischen Tradition verankert ist, eine Soloschau.

Die nahe gelegenen Kasematten wurden zur Zeit der spanischen Fremdherrschaft im 17. Jahrhundert angelegt und dienten damals zu Verteidigungszwecken. Die kilometerlangen Gänge und Höhlen sind heute frei zugänglich und besonders für neugierige Kinder zu empfehlen. Unser nächstes Ziel ist das nordöstlich gelegene Kirchberg-Plateau, der jüngere Teil der Stadt. Er lässt sich über die rote Brücke des deutschen Architekten Egon Jux erreichen. Rund um Ricardo Bofills dreieckige Place de L’Europe tummeln sich hier so einige Highlights der zeitgenössischen Architektur: die Philharmonie von Christian de Portzamparc, der europäische Gerichtshof mit seinen imposanten gelben Türmen und die europäische Investitionsbank, deren Neubau eine Fassade ganz aus Glas besitzt. 

Kunst Reise Luxemburg Altstadt
Die Altstadt von Luxemburg liegt auf dem massiven Bockfelsen. Rechts ist der grüne Kirchberg zu erspähen. © Robin Weaver/Alarmy Stock Photos/Mauritius Images

Im Mudam, dem Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, erwartet uns die Mixed-Media-Installation „A cloud and flowers“ von Danh Vo. Auf dem Boden hat der vietnamesisch-dänische Künstler Holzblöcke, Steine und Pflanzen verteilt. Von der Decke schweben weiße Akari-Lampen herab, eine Hommage an den Bildhauer Isamu Noguchi, die sich reibungslos in die luftige Architektur des Museums von Ieoh Ming Pei einfügt. Bevor es weitergeht, stärken wir uns noch im Mudam Café. Hier gibt es eine schmackhafte Küche mit lokalen Spezialitäten.

Erst mit der Tram und dann mit dem Zug geht es Richtung Süden nach Esch-sur-Alzette. Dabei freuen wir uns, dass der öffentliche Nahverkehr kostenlos ist. Nur 25 Minuten dauert die Fahrt, und schon haben wir Luxemburgs zweitgrößte Stadt erreicht. Die diesjährige Europäische Kulturhauptstadt präsentiert unter dem Motto „Remix Culture“ ein spannendes Kulturprogramm. Geplant sind über 160 Projekte mit rund 2000 Events. Unser erster Stopp ist der im Westen gelegene Stadtteil Belval. Schon aus der Ferne erkennen wir die monumentalen Überreste ehemaliger Fabrikgebäude. Wir bewegen uns nun auf den Spuren der Stahlindustrie. Als Kontrapunkt der Gegenwart entdecken wir zwischen den stillgelegten Hochöfen und Zechen den hochmodernen Universitätscampus. Es lohnt sich, bis abends zu bleiben, dann erstrahlen die futuristischen Außenleuchten „GuddeVol“ von Ingo Maurer in hellem Licht. Wie Ufos schweben sie in luftiger Höhe auf dem Platz vor der Universität.

Zum dritten Tag.

Zur Startseite