Prado Madrid

Klimaaktivisten kleben sich an Goya-Gemälden fest

Die Serie von Protestaktionen von Klimaaktivisten in Museen und anderen Kultureinrichtungen hat nun auch den Prado in Madrid erreicht

Von Weltkunst News
07.11.2022

Zwei junge Menschen klebten sich dort am Samstag an die Rahmen zweier berühmter Bilder des spanischen Meisters Francisco de Goya fest. Das wichtigste Museum der spanischen Hauptstadt kritisierte die Aktion und teilte am Sonntag mit, der betroffene Saal sei für den Publikumsbesuch wieder geöffnet worden.

„Wir lehnen es ab, dass das kulturelle Erbe durch die Verwendung als Protestmittel in Gefahr gebracht wird“, teilte das Museo Nacional del Prado mit. Bei dem Protest vom Samstag seien nach einer ersten Überprüfung nur die Rahmen leicht beschädigt worden. Auch der spanische Kulturminister Miquel Iceta verurteilte „den Vandalismusakt“, der „durch nichts zu rechtfertigen“ sei.

Die Aktivisten, ein junger Mann und eine junge Frau, klebten sich mit jeweils einer Hand an die Rahmen fest. Zuvor hatte die Aktivistin auf die Wand zwischen den Gemälden „+ 1,5 C“ geschrieben, wie auch auf Videobildern zu sehen war. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.

„Das gefährdet unsere Lebensmittelsicherheit“, rief der junge Mann. Die beiden jungen Leute trugen Hemden mit dem Aufdruck „Futuro Vegetal“ (Pflanzliche Zukunft). Diese Gruppe kämpft nach eigenen Angaben gegen die Klimakrise, indem sie für eine Landwirtschaft mit nur noch pflanzlichen Erzeugnissen eintritt. Die Nachrichtenagentur Europa Press schrieb unter Berufung auf die Behörden, die beiden Aktivisten seien von der Polizei „ohne Probleme abgeführt“ worden. Weitere Informationen wurden vorerst nicht bekannt.

Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern hatten sich Aktivisten und Aktivistinnen vor der am Sonntag in Ägypten eröffneten 27. Weltklimakonferenz an Gemälden festgeklebt oder sie mit Lebensmitteln bespritzt, wie etwa im Museum Barberini in Potsdam, wo ein Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei beworfen wurde. Keines der Gemälde war beschädigt worden, weil sie durch Glas geschützt waren. (dpa)

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