Kunstwissen

Jack Black: Bild meines Lebens

Er wurde durch seine Rollen in Filmen wie „High Fidelity“ und „School of Rock“ bekannt. Als Schauspieler dreht sich der Arbeitsalltag von Jack Black um das Bewegtbild. Uns verriet er, welches Gemälde ihn am meisten bewegt.

Von Jack Black
28.08.2017

Ein Künstler, der mich tief beeindruckt, ist Hieronymus Bosch. Kennengelernt habe ich sein Werk durch eine Ex-Freundin, eine Komikerin mit einem sehr schwarzen Humor. Meiner Meinung nach war Bosch einer der ersten Surrealisten, lange bevor der Surrealismus überhaupt erfunden wurde. Ein großartiger Künstler, der intensive, traumähnliche Bilderwelten voller sozialer und politischer Bezüge geschaffen hat. Vor allem sein Triptychon „Das Jüngste Gericht“, insbesondere die Darstellung der Hölle, fasziniert mich. Wohl aus den gleichen Gründen, aus denen ich mich auch im Film und der Musik für das Dunkle und den Schrecken begeistern kann. Die dunkelsten, verstörendsten Bilder, die unser Bewusstsein – oder eher unser Unterbewusstsein – hervorbringt, haben eine eigene, besondere Schönheit. Schwer zu sagen, warum mich das so anspricht. Warum liebe ich Horrorfilme, die Angst und Schrecken verbreiten wie „Shining“ oder „Rosemaries Baby“?

Jack Black und die Faszination für das Dunkle

Mit der Musik ist es das Gleiche, meine Lieblingsbands sind Black Sabbath und Led Zeppelin. Auch in deren Musik ist viel Düsternis. Das ist es, was ich bin, das ist es, was mich anzieht. Meine liebste Süßigkeit ist dunkle Schokolade! Mein Lieblingsgeschmack ist nicht süß, sondern bitter und sauer. Die Menschen, die mir in meinem Leben am nächsten waren und sind, haben in der Regel einen sehr schwarzen Humor und tiefe Brüche in ihrer Biografie, viele von ihnen leiden unter Stimmungstrübungen und Depressionen. In meiner Familie sind Depressionen weit verbreitet, auch ich bin nicht frei davon. Möglich, dass meine Faszination für das Dunkle in jedem Aspekt der Kunst da herrührt. Vielleicht gibt es aber auch gar keine überzeugende Antwort auf die Frage, warum das so ist.

Aufgezeichnet von Jörg Böckem

Service

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Jack Black, Credit: Kristina Bumphrey/StarPix/REX/Shutterstock

DIESER BEITRAG ERSCHIEN IN

Weltkunst Nr.119/2016

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