Kunstmesse

Der Neue bei der Art Karlsruhe

Kristian Jarmuschek und Olga Blaß: Ein Duo führt die Messe in die Zukunft

Von Christiane Meixner
22.11.2022

Es ist das Ende einer Ära: 2023 wird die letzte Saison von Ewald Karl Schrade, im Mai gibt der langjährige Kurator der Art Karlsruhe sein Amt als künstlerischer Leiter ab. Fast zwei Jahrzehnte hat der Galerist die Messe geformt, aus einer regionalen Plattform ist eine weit über die Grenzen von Baden-Württemberg erfolgreiche Messe für klassische Moderne und Gegenwartskunst geworden. Schrade legt dieses Potenzial nun in die Hände einer Doppelspitze: Gerade gab die Art Karlsruhe bekannt, dass sie mit Kristian Jarmuschek einen designierten Beiratsvorsitzenden und mit Olga Blaß eine neue interne Leitung hat.

Blaß arbeitet schon lange mit Schrade zusammen, Struktur, Netzwerk und Organisation der Art Karlsruhe sind ihr bestens vertraut. Jarmuschek gründete, gemeinsam mit Heinrich Carstens, 2014 die Positions  Berlin Art Fair als Messe für die Hauptstadt – und schuf mit der Paper Positions eine zusätzliche Plattform für Kunst aus Papier, die unter anderem in Basel, München oder Frankfurt gastierte. So scheint es konsequent, wenn das neue Leitungskonzept den beiden Beiratsvorsitzenden unterschiedliche Bereiche zuweist: Blaß wird interne, Jarmuschek externer Beiratsvorsitzende:r.

„In enger Zusammenarbeit und auf Augenhöhe“ wollen beide die Art Karlsruhe mit ihren rund 200 teilnehmenden Galerien in die Zukunft führen. Veränderungen habe es immer gegeben, merkt Britta Wirtz als Chefin der Messegesellschaft an, auch wenn es sich mehr um „evolutionäre“ Schritte denn Revolutionen handle. Dabei verweist sie auf das Art-Karlsruhe-Magazin anstelle des Kataloges und den verstärkten Auftritt in den sozialen Medien. Blaß und Jarmuschek setzen hier an und werden sich den „künftigen Herausforderungen“ stellen. Dazu zählten, so der Messedirektor, digitale Strategien mit Blick auf eine jüngere Generation, die anders als ihre Eltern sammle. Was dagegen keinesfalls geplant ist, sei eine Angleichung der Messen. Jede der beiden, erklärte Blaß, habe seine gewachsene Identität, was nicht zuletzt mit den Standorten zusammenhänge. Dabei soll es auch bleiben.

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