Kunsthandel

Messen in Sindelfingen: Das neue Doppel

Das neue Doppel war ein Experiment, sein Erfolg macht Birgit Strehler und Andreas Kerstan mutig: Auch in diesem Jahr gibt es in Sindelfingen die Messen „Antik & Kunst“ und „Arte“ parallel

Von Christiane Meixner
12.01.2017

Das neue Doppel war ein Experiment, sein Erfolg macht Birgit Strehler und Andreas Kerstan mutig: So gibt es auch in diesem Jahr zwei parallele Messen in Sindelfingen. Auf der Antik & Kunst bieten knapp 50 Händler vom feinen Bone China über Kupferstiche, Glas, antiken Schmuck bis zur Malerei ein rundes Bild der Kunst vergangener Jahrhunderte. Die ARTe im Obergeschoss der Messehalle ergänzt das Programm um zeitgenössische Künstler und Galerien mit Fokus auf der Region.

Zu den solo ausstellenden Künstlern zählen Ottmar Hörl oder Marius Singer, unter den Galerien entdeckt man Susanne Junggeburth (Kaarst), Unique aus Turin, gräfe art.concept (Berlin) und die Stuttgarter Galerie Kerstan, deren Inhaber Andreas Kerstan zugleich das Programm der ARTe verantwortet. Zur Premiere der Messe 2016 verzichtete er auf Kojen und präsentierte Bilder wie Skulpturen lieber in offenen, visuell stimmigen Präsentationsbereichen. Die Idee hat sich bewährt, Kerstan behält es aktuell bei.

Für die Antik & Kunst ist nun Birgit Strehler zuständig, an deren Stand man auf die kolorierten Kupferstiche von Maria Sibylla Merian stößt (1500 bis 4800 Euro). Bei Elisabeth Nüdling aus Fulda wird fündig, wer Broschen von Cartier und Van Cleef & Arpels oder Armreife aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sucht. Ein Glanzstück im Angebot des Kunsthauses Nüdling ist ein großer Cocktailring der Vierzigerjahre aus Gold und Platin, den Rubine, Diamanten und ein Brillant zieren (8900 Euro). Schmückendes fürs Domizil hat die Kunsthandlung Dénes Szy aus Düsseldorf im Gepäck. Zum Angebot gehört eine Jugendstilvase mit Narzissendekor aus der Manufaktur Orivit, die im Jahr 1900 entstand (6200 Euro). Für Freunde historischen Porzellans präsentiert Szy ein Speise- und Kaffeeservice, das um das Jahr 1905 von der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen gefertigt wurde. Sein Peitschenhiebmuster in Kobaltblau geht auf den Entwurf von Henry van de Velde zurück.

Unverkennbar in seinem Form- und Farbreichtum ist das Werk der Malerin und Bauhaus-Schülerin Ida Kerkovius. Von der Künstlerin, die zum Stuttgarter Kreis der Avantgardisten gehörte, bringt das Kunsthaus Michael Schwarze das figurative Gemälde „Der Angler“ (28.500 Euro) aus dem Jahr 1930 mit.

Service

Abbildung ganz oben:

Kolorierter Kupferstich von Maria Sibylla Merian (1705) (Foto: Kunstkabinett Strehler)

Messe

Antik & Kunst / Arte
Messe Sindelfingen
12. bis 15. Januar

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 124/2017

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