Kunstfest Weimar

Steine aus Buchenwald zum Auftakt

Mit steingewordener Erinnerung an die Opfer des NS-Konzentrationslagers Buchenwald hat am Mittwoch das Kunstfest Weimar begonnen

Von Weltkunst News
24.08.2023

Auf dem Theaterplatz wurde ein Steinmal des Objektkünstlers Günther Uecker errichtet. Das Material dafür stammt nach Angaben von Kunstfestchef Rolf C. Hemke vom Steinbruch des früheren KZ bei Weimar, in dem die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Zwangsarbeit leisten mussten. Die steinernen Relikte sollen eine Woche lang stehen bleiben.

Der 93-jährige Uecker war für die Installation nach Weimar gekommen, um sie gemeinsam mit der Weimarer Bevölkerung aufzubauen. Nachdem der Theaterplatz zunächst noch verhältnismäßig zurückhaltend besucht war, änderte sich das Bild am Abend. „Jetzt ist es voll“, sagte Hemke.

Am Abend war die deutsche Erstaufführung von „UBU“ des amerikanischen Star-Regisseurs Robert Wilson im Nationaltheater geplant. Wilson setzt seine Version des absurden Dramas „König Ubu“ nach Alfred Jarry (1873-1907) mit den Originalbühnenfiguren des spanischen Surrealisten Joan Miró (1893-1983) und einer speziellen Ton-Collage in Szene.

Bis zum 10. September stehen unter dem Motto „Erinnern schafft Zukunft“ rund 160 Veranstaltungen auf dem Programm des Kunstfestes, darunter Lesungen, Tanz, Konzerte und Ausstellungen. Das Kunstfest Weimar ist Thüringens wichtigstes und bekanntestes Festival für zeitgenössische Künste. Im vergangenen Jahr wurde es von rund 27.000 Menschen besucht. (dpa)

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