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Haus der Kulturen der Welt eröffnet

An diesem Wochenende eröffnet das Haus der Kulturen der Welt in Berlin unter der Intendanz von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung. Unter den eingeladenen Performern und Künstlerinnen ist auch Carol Barreto, deren Arbeiten Mode und Aktivismus zusammenbringen

Von Christiane Meixner
02.06.2023

Wofür das Haus der Kulturen der Welt in Berlin steht, macht schon die Website klar: Die Informationen zur Wiedereröffnung finden sich aktuell in drei Sprachen. Allerdings werden keine Inhalte wiederholt, sondern wechseln sich Deutsch, Englisch und Französisch einfach ab. „Acts of Opening Again – Eine Choregrafie der Konvivialität – Nous nous connaissons en foule, dans l’inconnu qui ne terrifie pas….“

Vielsprachig und multiperspektivisch, so geht es Bonaventure Soh Bejeng Ndikung als neuer Direktor des Hauses an. Seine Intendanz hat schon vor längerem begonnen, doch nun feiert die einzigartige Institution im Tiergarten die Rückkehr in das öffentliche Leben. Drei Tage lang, mit diversen Performaces wie der Vorstellung von „O Quilombismo“. Und passend zum Yoruba-Kalender, der in Teilen Nigerias wie im südlichen Benin gilt.

Eine Ausstellung kann man „O Quilombismo“ nicht vorbehaltlos nennen, auch wenn zahllose Künstler:innen mit ihren Arbeiten beteiligt sind. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung verfährt mit hier ähnlich, wie man es von seinem früheren Projektraum „Savy Contemporary“ in Berlin-Wedding kennt. Alles ist ineinander verwoben und hängt untrennbar zusammen: Zieht man hier, geraten die Dinge auch andernorts in Bewegung. So wird aus dem Ausstellungsvorhaben zum Thema „Widerstand und Beharren“ zugleich ein Forschungsprojekt und eine Bühne für noch mehr Aktionen.

Ähnliches war man auch schon von seinem Vorgäger Bernd Scherer gewöhnt, doch der neue Direktor unterläuft die strenge Intellektualität der vergangenen Jahre. Seine Vernissage kommt mit Tanz, Ritualen und Trommeln. Eine zeremonielle Eröffnung ebnet den Weg in das HKW, wo auch die Bilder von Carol Barreto hängen. Die Künstlerin, Designerin und Professorin verbindet Mode mit Reflexionen über feministischem und antirassistischem politischem Aktivismus. 

 

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