Bild des Tages

Wenn Mode zur Kunst wird

Eine Ausstellung in Zürich blickt zurück auf die Geschichte der Schweizer Modemarke Akris

Von Clara Zimmermann
01.06.2023

Hundert Jahre sind vergangen, seit Alice Kriemler-Schoch (1896–1972) in St. Gallen ein kleines Modeunternehmen gründete. Gemeinsam mit ihrem Mann verkauften sie selbst genähte Schürzen. In den Vierzigerjahren eröffneten die beiden eine Näherei, wenig später eine richtige Fabrik. Das Ehepaar kleidete die stilbewussten Frauen der Region ein und verwendete dabei ausschließlich einheimische Stoffe. Doch ab 1960 ging die Nachfrage nach Arbeitsschürzen immer mehr zurück, sodass sich das Unternehmen von da an auf die Produktion hochwertiger Damenmode konzentrierte. In den Achtzigerjahren übernahmen Alice Kriemler-Schochs Enkel Albert und Peter Kriemler das Unternehmen. Bis heute verantworten sie die kreative Leitung und Geschäftsführung von Akris. 

Die Designs des Familienunternehmens kennzeichnen ihre klaren Linien und minimalistischen Formen. St. Gallen, die Heimat von Akris, gilt als eine der führenden Textilhauptstädte der Welt, was eine enge Zusammenarbeit mit Stickereispezialisten ermöglicht. Die Entwürfe von Albert Kriemler stehen stets im Dialog mit Kunst und Architektur, Fotografie und Film. Als einziges Schweizer Modeunternehmen zeigt das Haus seine Kollektionen zweimal jährlich auf der Fashion Week in Paris. Eine Ausstellung in Zürich widmet sich nun der Geschichte des Hauses und setzt dabei einen besondern Fokus auf die Symbiose von Mode und Kunst. Zu sehen sind Entwürfe, die in Zusammenarbeit mit Thomas Ruff, Imi Knoebel und Carmen Herrera entstanden sind. Im Jahr 1995 war das Supermodel Stella Tennant (1970–2020) das Gesicht der Herbst/Winter-Kampagne.

Übrigens: Die Ausstellung „Akris. Mode. selbstverständlich“ läuft noch bis zum 24. September im Museum für Gestaltung Zürich.

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