Was läuft?

Guerrilla Girls & Jenny Holzer in Düsseldorf

Die Guerrilla Girls in Hamburg, Margaret Raspés erste umfassende Retrospektive im Berliner Haus am Waldsee und die Wortmeisterin Jenny Holzer in Düsseldorf – das sind unsere Museumstipps zum Wochenende

Von WELTKUNST Redaktion
10.03.2023

Guerrilla Girls

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, bis 17. September

Sie gehören zu den Ikonen des feministischen Aktivismus, obwohl sie bis heute anonym sind: Die Guerrilla Girls. Seit Mitte der 1980er Jahre provozieren sie die männlich dominierte Kunstszene, tragen Gorilla-Masken und üben mit ihren Plakaten, Workshops, Vorträgen und Performances Kritik an den patriarchalen Strukturen des Kunstbetriebs. Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg widmet den feministischen Aktivistinnen noch bis Mitte September eine Ausstellung, die die Plakate der Gruppe in den Mittelpunkt rückt und rund 400 Arbeiten von 1870 bis heute umfasst. Mehr Infos

Guerrilla Girls
1985 klebten die Guerrilla Girls erstmals ihre mittlerweile legendären Plakate an die Hauswände der New Yorker Bezirke Soho und East Village. © Guerrilla Girls, courtesy guerrillagirls.com

Jenny Holzer

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen/K21, Düsseldorf, bis 6. August

An diesem Wochenende eröffnet die größte Übersichtsausstellung der Wortmeisterin Jenny Holzer in Deutschland. Bekannt wurde die US-amerikanische Künstlerin durch ihre „Truisms“, in denen sie Ideen von Susan Sontag oder Karl Marx aufgriff und als Einzeiler an New Yorks Wände plakatierte. Sie gestaltete den amerikanischen Pavillon auf der Venedig Biennale 1990 und erregte mit ihrer Serie „Lustmord“, die als Reaktion auf die Vergewaltigung und Ermordung von Frauen in den Jugoslawienkriegen entstand, viel Aufmerksamkeit. Welches ihre Lieblingsworte sind, verrät uns die 72-jährige im Interview. Mehr Infos

Christa Mayer

Amtsalon, Berlin, bis 31. März

Christa Mayers intime Porträts von Langzeitpatientinnen und -patienten sind Teil von „Touch – Politik der Berührungen“, der Jubiläumsschau des europäischen Monats der Fotografie, der dieses Jahr seine zehnte Ausgabe feiert. Das Fotografieren war für die Psychotherapeutin eine Möglichkeit, mit ihren Patienten auf eine neue Weise in Berührung zu kommen. Ihr Handwerk lernte sie in der bekannten Kreuzberger Werkstatt für Fotografie. Ihre Aufnahmen, die gerade im Berliner Amtsalon zu sehen sind, erzählen nicht etwa von Krankheit oder Anderssein, sondern von Schönheit, Kraft und Hoffnung. Mehr Infos

Margaret Raspé

Haus am Waldsee, Berlin, bis 29. Mai

Lange blieb die 1933 geborene Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Margaret Raspé unter dem Radar der Kunstwelt. Von den vermeintlichen Vorteilen des Künstlerinnendaseins, von denen schon die Guerrilla Girls wussten – „Not having to be in shows with men“, „Knowing your career might pick up after your eighty“ –, kann auch sie ein Lied singen. Endlich, mit 89 Jahren, zeigt das Berliner Haus am Waldsee die erste umfassende Retrospektive der Berliner Künstlerin. Mittelpunkt der Ausstellung bilden ihre „Kamerafilmhelme“, die ab den frühen 1970er Jahren mithilfe eines selbstgebastelten Kamerahelms entstanden, doch auch spätere Werke Margaret Raspés, die sich mit Fragen der Ökologie, Nachhaltigkeit, Wahrnehmungstheorien, Spiritualität und Heilung auseinandersetzen, sind in der Ausstellung vertreten. Mehr Infos

Margaret Raspé
Ein Filmstill von Margaret Raspés Videoarbeit, für die sie sich beim Abspülen gefilmt hat. © Courtesy die Künstlerin und Deutsche Kinemathek, Berlin

Femme Fatale

Hamburger Kunsthalle, bis 10. April

Die Hamburger Kunsthalle geht in ihrer aktuellen Ausstellung dem Mythos der Femme Fatale nach. Erotisch, begehrenswert, dämonisch und (für die Männerwelt) verhängnisvoll wird sie in der Kunst des frühen 19. Jahrhundert bis heute präsentiert, von biblischen und mythologischen Frauenfiguren wie der Judith bis hin zur Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber. Misogyn ist hier das Stichwort, doch die Ausstellung bringt glücklicherweise auch Positionen der frühen feministischen Avantgarde sowie aktuellen Arbeiten mit queer- und intersektional feministischen Perspektiven in die Ausstellungsräume. Mehr Infos

John William Waterhouse Kirke
1891 verewigte John William Waterhouse Kirke beim Überreiches des Trinkbechers an Odysseus. © Gallery Oldham

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