Ausstellungen

Was bietet der Januar

Das neue Jahr bringt neben frischen Ausstellungen auch ein ganz neues Museum. Weitere Highlights in unserer Monatsvorschau

Von Simone Sondermann
04.01.2017

Claude Monet
Fondation Beyeler, 
Basel, 22. Januar bis 28. Mai

 

Als der Maler sein Haus mit Garten im nordfranzösischen Giverny käuflich erwarb, war er 50 Jahre und damit in einem Alter, in dem sich Menschen bis heute gern entspannenden Tätigkeiten wie der Gartenarbeit zuwenden. Doch für Monet begann mit dem Garten, den er nach und nach von gleich mehreren Angestellten zu einem exotischen Park ausbauen ließ, seine letzte große Schaffensperiode. Die Seerosenbilder mit ihrer Spiegelung des Himmels nehmen den Expressionismus und die Abstraktion vorweg und gelten heute als Werke für die Ewigkeit. Die Fondation Beyeler widmet sich zu ihrem 20-jährigen Bestehen einem ihrer wichtigsten Sammlungskünstler und präsentiert rund 60 Arbeiten aus der zweiten Lebenshälfte des Malers, darunter die berühmte Ansicht der Charing Cross Bridge im Nebel von 1903, die drei jungen Frauen „In der Barke“ und viele Variationen der geliebten Seerosen. 

Abbildung ganz oben: Claude Monet (1840-1926), „Coucher de soleil sur la Seine, l’Hiver 1880“, Öl/Lwd., 60,6 x 81,1 cm (Foto: Pola Museum of Art, Pola Art Foundation)

Wade Guyton
Museum Brandhorst,
München,
28. Januar bis 30. April

Mit einem Tintenstrahldrucker wurde er zum Liebling des Feuilletons, seine minimalistischen Prints werden zu Millionenbeträgen auf dem Auktionsmarkt gehandelt. In München sind Arbeiten des 44-jährigen Amerikaners zu sehen, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind. Handyschnappschüsse oder Werbeanzeigen fürs iPhone 7 werden auf den großformatigen Prints mit ihren Anschlussfehlern und Streifenbildungen zu fernen Erinnerungen ans Heute. Zu Recht gilt Guyton als Avantgardist des 21. Jahrhunderts.

Von Dillis 
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt,
22. Januar bis 23. April

Die Privatsammlung Georg Schäfer zur Kunst des 19. Jahrhunderts umfasst neben dem weltweit größten Werkblock Carl Spitzwegs viele Zeichnungen (o. „Bei Berg am Würmsee“, 1809) und Ölskizzen Johann Georg von Dillis. Die Schau ergänzt diese um Leih-gaben aus Privatbesitz und aus der Neuen Pinakothek und präsentiert den Pionier der Plein-Air-Malerei in all seinen Facetten.

Neueröffnung
Museum Barberini, Potsdam,
23. Januar bis 28. Mai

Friedrich der Große ließ das Palais Barberini 1771/72 erbauen. Im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde es nun auf private Initiative wiedererrichtet und beherbergt künftig die Sammlung Hasso Plattners mit deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts, darunter viele Werke aus der DDR. Die beiden Eröffnungsschauen in Potsdams neuem Schmuckstück widmen sich Landschaften des Impressionismus sowie Klassikern der Moderne von Liebermann bis Kandinsky.  

Glashäuser
Nationalmuseum, Oslo,
27. Januar bis 13. August

In zwei parallelen Ausstellungen widmet man sich im hohen Norden luziden Klassikern der Architektur. So wird zum
einen Lina Bo Bardis Casa de Vidro mit dem gläsernen Pavillon des Modernisten und Pritzker-Preisträgers Sverre Fehn in Beziehung gesetzt (bis 14. Mai). Die zweite Schau stellt weitere Beispiele norwegischer Midcentury-Bauten vor, die eine Leichtigkeit umgibt, die man sonst nur in sonnigen Gegenden wie Kalifornien vermutet. Dass sie auch gut in skandinavische Wälder passt, zeigt unter anderem Geir Grungs schwindelerregende Konstruktion von 1963 (o.).

Service

Das ganze Jahr im Überblick

Die gesamte Jahresvorschau mit allen wichtigen Ausstellungen und Terminen für 2017 finden Sie in WELTKUNST Nr. 124/2017

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