Bild des Tages

Magrittes Magie der Nacht

„La Valse hésitation“ von René Magritte feiert das Zusammentreffen von Tag und Nacht. Das Auktionshaus Sotheby’s ruft das Werk diesen Herbst zur Taxe von 10 Millionen Euro auf

Von WELTKUNST Redaktion
04.08.2023

Äpfel sind ein wiederkehrendes Motiv im Werk von René Magritte. Der Meister des Surrealismus malte sie in zahllosen Variationen. Auf seinem berühmten Selbstbildnis „Le fils de l’homme“ von 1964 schwebt ein grünes Exemplar vor dem Gesicht des Künstlers. Heute ziert das Motiv Postkarten und Poster auf der ganzen Welt. Diesen Herbst kommt bei Sotheby’s in Paris ein weniger bekanntes Werk zum Aufruf: „La Valse hésitation“ zeigt sogar gleich zwei Äpfel und soll 10 Millionen Euro einbringen. Es ist der höchste Schätzpreis für ein Kunstwerk, dass je bei Sotheby’s in Frankreich angeboten wurde. Seit 1979 befindet es sich in Privatbesitz, dreimal wechselte es seinen Besitzer in Magrittes Heimatland Belgien. Am 19. Oktober wird es zum ersten Mal auf dem freien Markt angeboten. Das Gemälde präsentiert zwei dunkelgrüne Äpfel, die eine Maske tragen. Im Hintergrund leuchten weiße Wolken vor einem hellblauen Himmel. Das Bild entstand Anfang der 1950er-Jahre, zur gleichen Zeit wie seine wichtigste Serie „L’Empire des Lumières“, die ebenfalls das Paradoxon des Zusammentreffens von Tag und Nacht einfangen sollte. Obwohl die Äpfel keine Gesichtszüge aufweisen, wirken sie mit den Masken sehr verführerisch, als erwarte sie eine verheißungsvolle Nacht.

Übrigens: Vor der Auktion wird „La Valse héstitation“ in den Galerien von Sotheby’s in Paris (4. bis 11. September und erneut 14. bis 19. Oktober), Brüssel (12. bis 15. September), New York (23. bis 27. September) und London (7. bis 11. Oktober) ausgestellt.

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