Auktionen

Porzellan und Asiatica mit feinen Details

Auf manchen Stücken der Asiatica-Auktionen von Lempertz am 9. und 18. Juni in Köln und Brüssel kann man überraschende Details entdecken

Von Steffi Kupka
08.06.2017

Bei Lempertz in Köln werden Artefakte aus Indien, Südostasien und Japan veräußert, darunter Teil 5 der Kolodotschko Collection mit rund 130 Netsuke. Darauf folgen in Brüssel Objekte aus China, Tibet sowie Nepal. Zu den Favoriten zählt eine „famille verte“-Rouleauvase aus der Regierungszeit des Kaisers Kangxi (1662–1722). Die 76 cm hohe Vase ist in den Farben der »famille verte« dekoriert mit einem Pflaumenbaum, an dessen knorrigen Ästen Blütenzweige treiben. Im Ast sitzt ein phönixartiger Vogel mit langen Schwanzfedern, ein weiterer ist im Anflug. Die Schulter zieren vier Reserven mit Lotosblüten, von filigranem Muster unterbrochen. Ein charmantes Detail befindet sich in der blattförmigen Reserve am Vasenhals: Ein Angler sitzt auf dem Stamm einer Kiefer, die Angel im Wasser. Er hat seinen Hut neben sich gelegt, das Hemd abgestreift und lässt sich von einem Knaben den Rücken massieren (Taxe 70.000 bis 100.000 Euro). Japanische Kunst des 20. Jh. ist zunehmend gefragt. Lempertz versteigert eine Kalligrafie von Morita Shiryû (1912–1998) mit dem Schriftzeichen „Kan“ (betrachten) in Tusche auf Papier, das mit Aluminiumpaste auf Blattgold überzogen ist (Taxe 12.000 bis 15.000 Euro).

Eine kugelförmige Vase aus Bronze mit flachem Relief von Wasserwirbeln gehört mit einer Taxierung auf 500 bis 700 Euro zu den Objekten, die auch für weniger betuchte Sammler erschwinglich sind. Solche Preise erklären auch die gestiegene Nachfrage nach japanischen Sammlerstücken. Die 21,8 cm hohe Vase aus den 1970er-Jahren ist mit originalem Holzkasten und Ritz-Signatur „Yoshikazu“ am Boden versehen und besticht durch ihre klare Form

Service

Abbildung:

Rouleauvase, famille verte, China, 1662 bis 1722, H. 76 cm (Abb.: Lempertz, Köln)

Auktion:

Lempertz
Köln, 9. Juni
Brüssel, 18. Juni

Zum Katalog für Köln

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Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 130/2017

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