Die großen Häuser haben in ihren Mai-Auktionen von Impressionismus und Moderne in New York wieder die größten Namen von Picasso bis Monet im Programm
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11.05.2017
Den weltweit wachsenden Hunger nach Meisterwerken und „Markennamen“ hofft Christie’s mit Pablo Picassos Porträt „Femme assise, robe bleue“ von 1939 zu stillen. Es zeigt seine Geliebte, die Fotografin Dora Maar, in blauem Kleid und violettem Hütchen auf einem Stuhl sitzend. Faszinierend ist auch die wechselvolle Geschichte des Bildes: Nach seiner Konfiszierung beim Händler Paul Rosenberg war es Teil eines großen Kunsttransports nach Nazi-Deutschland. Diesen vereitelten aber Mitglieder der Resistance auf ebenso erfindungsreiche wie dramatische Weise – alles im Oscar-nominierten Film „Der Zug“ von 1964 nachzuerleben, dem der Coup als Vorlage diente. Später addierte der Stahlbaron G. David Thompson aus Pittsburgh seinen Sammlernamen zur Provenienzliste. Beim letzten Marktauftritt im Juni 2011 in London unerwartet gut mit 30 Millionen Dollar bewertet, tritt das Bild nun gleich mit 35 bis 50 Mio. Dollar an.
Auch Werke aus der Hochzeit des Impressionismus sind bei Christie’s zu finden: so Claude Monets Winterlandschaft „La route de Vetheuil“ (1879), eine erste Version aus einer Serie von drei. Für sie werden 10 Mio. Dollar erwartet. Sotheby’s offeriert als Highlights Skulpturen aus der Sammlung von David und Laura Finn, darunter Alberto Giacomettis „Buste de Diego“ um 1957, die 62 cm misst. Taxe: 10 bis 15 Mio. Dollar.
Claude Monet (1840-1926), „La route de Vétheuil“, Öl/Lwd., sign. (18)79 dat., 61,1 x 81,1 cm (Foto: Christie’s, New York)
Christie’s, New York
15. / 16. Mai
Sotheby’s, New York
16. / 17. Mai