Auktionen

Expressionismus und Zero bei Nagel

Oskar Kokoschka und Adolf Luther stellen Highlights der Auktion bei Nagel am 17. Mai

Von Philipp Ziegler
15.05.2017

Unter den rund 1000 Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst, die bei Nagel in Stuttgart in der Spezialauktion zu diesem Thema zum Aufruf kommen, fallen die aus dem Nachlass des Sammlerehepaars Dorothee und Hans Werner stammenden Werke von Oskar Kokoschka auf. Der österreichische Maler ist für seine mit breiten Pinselstrichen und pastos aufgetragenen Farben geschaffenen Stadtansichten im Stile des Expressionismus bekannt geworden. Ein mit einem Schätzpreis von 25.000 Euro versehenes aquarelliertes Blumenstillleben fertigte Kokoschka 1961 mit der Widmung „Für die liebe Freundin Dorli anstatt der frischen Blumen von OK“ für die Sammlerin an. 

Für nur 800 Euro wird eine Tuschezeichnung des heiligen Georgs angeboten, die Kokoschka 1964 für Hans Werner in einem Bildband mit seinen Werken zeichnete. Sie bezieht sich auf dessen Unterstützung in einem Streit des Künstlers mit der Stadt Freiburg, der sich seinerzeit an dem Bildausschnitt einer von der Stadt beauftragten Ansicht entzündet hatte: Da Kokoschka die Spitze des Freiburger Münsters in seinem Gemälde angeschnitten zeigte, wollte die Stadt die Ansicht nicht mehr erwerben, was viele Kunstinteressierte damals empörte. 

Neben Adolf Luthers Spiegelobjekt „Licht und Materie“ von 1972 (Taxe 18.000 Euro) sowie einem in Öl gemalten Blumenstillleben um 1950 von Martin Häusle (Abb., Taxe 15.000 Euro) muss auch auf Horst Antes „Blauer Kopf mit rotem Band“ von 1967 aus der Sammlung Rainer Disse in Karlsruhe hingewiesen werden (Taxe 35.000 Euro).

Service

Abbildung

Martin Häusle (1903-1966), „Stillleben mit Flieder“, Öl/Lwd., sign., 1950 dat., 87 x 90 cm (Foto: Nagel, Stuttgart)

Auktion

Nagel, Stuttgart
17. Mai

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Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 129/2017

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