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Entdeckungen und Wiederentdeckungen bei Hassfurther

Bei Hassfurther in Wien ist am 29. Mai neben typischen Werken, für die das Haus bekannt ist, auch ein überraschendes Gebirgs-Gemälde im Aufruf. Nicht alles ist Idylle.

Von Christof Habres
26.05.2017

Never change a winning team! Wie bei kaum einem anderen Auktionshaus lässt sich dieses Motto auf Wolfdietrich Hassfurthers Programm anwenden. Seit Jahrzehnten im Geschäft, kennt er seine Sammler und deren Vorlieben sehr genau. Wobei nicht vergessen werden darf, dass der umtriebige Kunsthändler bei der (Wieder-)Entdeckung zahlreicher Künstlerinnen und Künstler federführend war. Namen wie Broncia Koller-Pinell oder selbstverständlich Alfons Walde seien hier genannt. Auch um die breitere Aufnahme von Rudolf Wacker hat er sich in den vergangenen Jahren verdient gemacht. 

 

Daher ist es nicht verwunderlich, dass er für die Maiauktion wieder einen imposanten Wacker aus dem Hut gezaubert hat: Das Werk „Der Maler, Selbst­bildnis mit Palette“ besticht durch seine intensive Farbgebung und mephistophelischen Ausdruck (Taxe 150.000 bis 300.000 Euro). Ebenso beeindruckend ist eine Arbeit von Herbert Boeckl in Hassfurthers Repertoire: „Stellung im Gebirge“ aus dem Jahr 1916 vermag dem Betrachter durch die flächige, fast harmonisch-abstrakte Komposition eine Idylle vor­zutäuschen, bis der Betrachter die Soldatenstellung und den Kriegshintergrund erkennt (Taxe 8000 bis 16.000 Euro).

Eine ungebrochene Idylle lässt sich auf jeden Fall im Werk „Ungarische Weidelandschaft bei Gödöllö“ von Theodor Hörmann erleben. Die Studie des Künstlers zu einem Bild mit fast identischem Motiv wird auf 5000 bis 10.000 Euro taxiert. Ein erstaunlich niedriger Schätzwert, wenn man berücksichtigt, dass Hassfurther das Vorgängerbild bereits im Jahr 2007 für 100.800 Euro versteigert hat.

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Hassfurther
Wien
29. Mai

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 129/2017

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