Auktionen

Arts Premiers-Sammlung der jungen Generation

Zemanek-Münster ruft in Würzburg Stücke aus der Sammlung Walter Schmidt auf, der zur neuen deutschen Sammlergeneration der Nachkriegszeit gehört.

Von Steffi Kuppka
23.05.2017

Auf der Frühjahrsauktion bei Zemanek-Münster wird die private Afrikasammlung von Professor Walter Schmidt (geb. 1925) versteigert. Der Mediziner gehörte zu der jungen Generation von Tribal-Art-Sammlern, die sich im Deutschland der Nachkriegszeit manifestierte. In jenen Jahren wurden vor allem Objekte aus Westafrika gesammelt. Einige Stücke aus dem Kongo und Gabun sind erst in den vergangenen zehn Jahren in den Besitz von Walter Schmidt gekommen. Darunter ist eine Reliquiarfigur „mbulu“ der Kota aus Gabun in Holz, Messing- und Kupferblech. Die Kota bewahrten nach dem Tode eines Familienoberhauptes die sterblichen Überreste des Verstorbenen in speziellen Körben auf. Darauf wurden die stilisierten Figuren als Schutzwächter befestigt. Das Reliquiar eines Familienklans befand sich in der Häuptlingshütte und wurde nur bei besonderen Zeremonien für kollektive Rituale geöffnet, bei denen sich die Klans zusammenfanden und die Oberhäupter mit dem Reliquiar einen Tanz aufführten. Die 60 cm hohe Figur ist auf 15.000 bis 30.000 Euro geschätzt. Schon Ende des 19. Jh. kamen die ersten dieser abstrahierten Figuren nach Europa und erfreuten sich als Sammlerstücke großer Beliebtheit. 

Service

Abbildung

Reliquiarfigur, „mbulu“, Kota, Gabun, Holz, Messing, Kupferblech, 60 cm (Foto: Zemanek-Münster, Würzburg)

Auktion

Zemanek-Münster
Würzburg
Auktion am 27. Mai

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 129/2017

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