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Superhit von Mozart

Bei Zisska & Lacher kommt die Klaviersonate Nr. 11 von Wolfgang Amadeus Mozart unter den Hammer.

Von Martin Miersch
05.05.2017

Kaum ein Klavierstück wurde häufiger bearbeitet, verjazzt oder als Klingelton angeboten als das „Rondo alla Turca“ aus Mozarts „Klaviersonate Nr. 11“. Von Mozarts Hand hat sich wohl nur ein Fragment der Sonate erhalten. Höchst beachtenswert erscheint daher eine der Forschung bisher unbekannte, früheste komplette Kopistenhandschrift. Sie enthält auch das berühmte „Rondo alla Turca“ und entstand noch vor dem Wiener Erstdruck von 1784. Das Manuskript wird auf 25.000 Euro taxiert. Angesichts der musikhistorischen Bedeutung ein durchaus realistischer Preis. Neben Musikautografen bietet das Haus Zisska & Lacher diesmal eine reiche Auswahl an Handschriften, alten Drucken, Landkarten, frühen und historisch bedeutsamen Fotografien, Grafik und Gemälden. Zwei frühkarolingische Manuskriptblätter stammen aus einer lateinischen Handschrift der „Materia medica“ des griechischen Arztes Pedanios Dioskurides, der zu den bedeutendsten Pharmakologen des Altertums zählt. Die Handschrift wurde im frühen 16. Jh. zerlegt und als Buchbindermaterial wiederverwendet. Die beiden Blätter, auf denen der Weingenuss thematisiert wird, sollen 8000 und 6000 Euro einspielen. Innerhalb der Fotoofferte fällt eine Fotografie vom Hitler-Ludendorff-Prozess ins Auge – mit Signaturen der zehn Angeklagten (Taxe 10.000 Euro). 

Service

Abbildung

Kopistenhandschrift, „Klaviersonate Nr. 11“, Wolfgang Amadeus Mozart, vor 1784 (Foto: Zisska & Lacher, München)

Auktion

Zisska & Lacher
München
10. bis 12. Mai

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Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 129/2017

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