Vom 25. bis 28. April ruft Christie’s in New York unter anderem die Highlights der Alten Meister im „Exceptional Sale“ auf.
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21.04.2017
Wieder hält Christie’s die wichtige Gemäldeauktion Alter Meister in der „Classic Art Week“ ab. Die im vergangenen April neu eingerichtete Serie bündelt in einer bunten Mischung Antiken, Japanisches und Koreanisches und kulminiert wieder im „Exceptional Sale“ herausragen der Objekte. Da soll auch die goldene Friedensnobelpreismedaille des mexikanischen Diplomaten Alfonso García Robles von 1982 (Taxe 400.000 bis 600.000 Dollar) einen neuen Besitzer finden.
Europäische Alte Meister sind dagegen einen Tag zuvor an der Reihe. Aus dem Nachlass des prominenten New Yorker Sammlers Chauncey D. Stillman, Erbe eines riesigen Bankvermögens, stammt Nicolas Lancrets galante RokokoSzene „Herbst“ (2 bis 4 Mio. Dollar). Ein europäischer Sammler steuert das frühe, datierte und signierte Brustbild eines sinnenden alten Mannes des begabten Rembrandtschülers Govaert Flinck bei, das bis ins späte 19. Jh. in der Sammlung der Zarin Katharina der Großen hing. Pinselführung und dramatische Ausleuchtung belegen, wie sehr Flinck 1646 noch im Banne seines Lehrers stand. Der letzte Auktionsauftritt 2011 bei Christie’s in London setzte den Ausreißerpreis von 2,34 Mio. Pfund, jetzt werden 2 bis 3 Mio. Dollar erwartet. Mit eingebautem Rekord tritt dagegen Pietro Paolinis, genannt Il Lucchese, dreifigurige Genreszene „Die Kartenzinker“ auf. Das in dramatisches Hell-Dunkel getauchte Bild in der im Moment sehr hoch bezahlten Caravaggio Nachfolge ist gleich auf 600.000 bis 800.000 Dollar geschätzt. Selten werden auch komplette Triptychen des Florentiners Niccolò di Tommaso (akiv um 1346–76) versteigert. Für seinen knapp einen Meter hohen vergoldeten Flügelaltar mit Madonna, Geburt und Kreuzigung werden 300.000 bis 500.000 Dollar erwartet.
Niccolò di Tommaso, „Madonna mit Kind“, 90.2 x 68.6 cm (Foto: Christie’s, New York)
Classic Art Week
Christie’s, New York
25. bis 28. April