Auktionen

Alphonse Mucha und sein Kosmos

Die bisher größte Sammlung mit Plakaten und Zeichnungen des Jugendstilkünstlers kommt jetzt in New York unter den Hammer. Was Mucha ihm persönlich bedeutet, erklärt der Chef des Auktionshauses Swann Galleries, Nicholas Lowry

Von Nicholas Lowry
18.01.2017

Alphonse Mucha war der einflussreichste Künstler des Jugendstil – der Ausdruck „Le Style Mucha“ bürgerte sich sogar schon zu seiner Zeit ein, um die Bewegung des Fin-de-siècle zu beschreiben. Zwar sind Arbeiten des Künstlers – von Plakaten und Malerei bis zu Vasen und Juwelen – im Lauf des letzten Jahrhunderts immer mal versteigert worden, aber eine so große und wichtige Privatsammlung wie jetzt ist noch nie auf den Markt gekommen. Zum ersten Mal überhaupt bringen wir am 26. Januar bei Swann Galleries in New York eine Kollektion mit mehr als 200 Werken des legendären Designers und seines Kreises unter den Hammer: „Alphonse Mucha und die Meister des Jugendstil: Die Sammlung Harry C. Meyerhoff.“

Die bis dato bedeutendste Sammlung auf dem Markt gehörte der tschechischen Tennislegende Ivan Lendl. Er hatte danach gestrebt, jedes von Mucha entworfene Plakat zu besitzen und verkaufte seine mehr als 150 Objekte zählende Sammlung 2013 privat.

Harry C. Meyerhoff and und seine Frau sammelten in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren die Kunst von Mucha und seinen Nachfolgern. Sie vereinten zahlreiche ikonische Plakate, aber auch Raritäten, die selten oder nie auf dem Markt erschienen sind. Einige davon werden kleine Korrekturen am akademischen Kanon vornehmen, denn sie bringen neue Information an den Tag. Auch originale Skizzen und Zeichnungen sind dabei.

Für Swann Galleries ist es eine Ehre und ein Privileg, die Versteigerung durchzuführen. Die Auktion bedeutet mir aber auch ganz persönlich sehr viel, denn ich bin Spezialist für Plakate, habe tschechische Wurzeln und hatte das Glück, Nachfahren von Mucha sowohl in Prag als auch in den USA kennenzulernen. Die Auktion dieser privaten Mucha-Sammlung ist ein Meilenstein und mir ebenso eine persönliche wie eine berufliche Freude.

Abbildung ganz oben:

Alphonse Mucha, Biscuits Champagne Lefévre – Utile, 1896 (Foto: Swann Auction Galleries, New York)

 

Auktion

Swann Auction Galleries, New York, 26. Januar 

Dieser Beitrag erschien in

WELTKUNST Nr. 124/2017

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