Er war nicht nur ein Rockstar und Schauspieler. Dass der im Januar verstorbene Brite auch passionierter Kunstsammler war, wurde erst kürzlich bekannt. Am 10. und 11. November versteigert Sotheby’s in London rund 400 Lose aus seiner vor allem ab den 1990ern erworbenen Kollektion.
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08.11.2016
David Bowie war ein Phänomen, das den schillernden Geist seiner Ära spiegelte und beeinflusste. Wie sehr, kann man am Erfolg seiner internationalen Wanderausstellung messen. In einer zweitägigen Auktion wird Sotheby’s rund 400 Lose aus seiner vor allem ab den 1990ern erworbenen Kollektion versteigern. Überraschend ist, dass sich der Star bei dieser privaten Passion zurückhaltend und nachdenklich gibt. Gewiss fehlen in der moderat auf rund 10 Mio. Pfund geschätzten Angebot auch einige international bekannte Trophäen nicht. Am höchsten ist Basquiats Schwarz-Rot-Format „Air Power“ von 1984 geschätzt (Taxe 2,5 bis 3,5 Mio. Pfund). Bowie erwarb es kurz nachdem er in Julian Schnabels Basquiat-Film dessen Mentor Warhol gespielt hatte. Auch Damien Hirst ist mit einem seiner runden Spin-Gemälde vertreten (Taxe 250.000 bis 350.000 Pfund). Doch überwiegend wurde Bowie von deutschen Expressionisten wie Erich Heckel, der auch seine Plattencover beeinflusste, von Porträt-Malern wie Auerbach oder Bildhauern wie Henry Moore inspiriert. Dessen bronzene Familie ist auf 250.000 bis 350.000 Pfund geschätzt.
Auch sein Interesse für afrikanische Kunst oder italienisches Design von Ettore Sottsass und der Gruppe Memphis wird enthüllt: Ein kleiner Tisch ist da auf 1000 bis 1500 Pfund taxiert. Gerade bei den niedrigeren Losen kann Sotheby’s wohl damit rechnen, dass Reliquienjäger diese Schätzungen vergolden.
Sotheby’s London, 10. und 11. November