Die Adventszeit hat begonnen. Wer noch nach einer historischen Weihnachtskrippe sucht, kann diese Woche in München auf ein besonders schönes Stück bieten. Am 2. Dezember versteigert Scheublein Art & Auktionen in München eines der handgeschnitzten Kunstwerke.
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28.11.2016
Weltbekannt sind ihre Tiroler Weihnachtskrippen. Johann Nepomuk Giner d. Ä. (1756–1833) begründete den Ruhm der Künstlerfamilie. Kunstfertigkeit, Präzision und Liebe zum Detail zeichneten jede Giner-Krippe aus.Die Maler-und-Bildhauer-Dynastie Giner machte den Ort Thaur im 19. Jahrhundert zur Hochburg des Krippenbaus. Für den Erfolg ihrer Werke sorgte neben der hohen künstlerischen Qualität auch die volkstümliche Ausdruckskraft. Eine von Johann Nepomuk Giner d. Ä. und dessen Sohn gestaltete Krippe ist jetzt Bestandteil der Weihnachtsauktion zum Schätzpreis von 13 000 Euro.
Eyecatcher bei den Gemälden ist das großformatige Bild »Geishas und Frau mit Kind am Hafen«, wohl Frankreich, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf der Rückseite ist es von fremder Hand mit »A. Jakowleff Paris« bezeichnet. Und tatsächlich ist das Gemälde wohl in den Umkreis der »Croisière Jaune« (»Gelbe Kreuzfahrt«) einzuordnen, einer Expedition mit Citroën-Halbkettenfahrzeugen um 1930 durch den asiatischen Kontinent. Zu den Teilnehmern gehörten damals der französische Orientalist und Archäologe Joseph Hackin und der russisch-französische Maler und Zeichner Alexander Jewgenjewitsch Jakowlew.
In der Abteilung Silber ist eine Augsburger Weinprobierschale um 1644/1647 erwähnenswert. Das teilvergoldete Stück stammt von Meister Lukas Hartbronner (Taxe 2200 Euro). Schmuckliebhaber sollten sich die Preziosen des Nürnberger Juwelierateliers Schott nicht entgehen lassen: eine Brosche, 18 Karat, in Form eines Blumenbouquets mit Schleifen ist mit Diamantenbaguetten und Brillanten verziert (Taxe 1800 Euro).
Weihnachtskrippe, wohl Johann Nepomuk Giner d. Ä. (1756–1833) sowie Johann Nepomuk Giner d. J. (1806–1870), 64 x 137 x 66 cm, Scheublein Art & Auktionen, Taxe 13 000 Euro (Foto: www.lenzmayer.de)
WELTKUNST Nr. 123/2016